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Spanischer Bischof unter Missbrauchsverdacht - Vatikan ermittelt

Madrid (KNA) – Missbrauchsvorwürfe gegen einen amtierenden Bischof erschüttern die katholische Kirche in Spanien. Wie die Tageszeitung "El País" am Montag berichtete, hat der Vatikan eine Untersuchung gegen den Bischof von Cádiz y Ceuta, Rafael Zornoza, eingeleitet. Demnach wird dem 76-Jährigen vorgeworfen, als Priester in den 1990er-Jahren einen Minderjährigen mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Die Übergriffe hätten sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstreckt. Zornoza habe seine damalige Tätigkeit in einem Priesterseminar der Diözese Getafe ausgenutzt, um den Jungen gezielt zu manipulieren.

 

Weil sich das mutmaßliche Opfer vor einigen Monaten an den Vatikan wandte, leitete dieser eine Untersuchung ein. Federführend ist damit nun ein spezielles Kirchengericht bei der Apostolischen Nuntiatur in Madrid befasst. Aus Sicht der weltlichen Justiz sind die Vorwürfe verjährt.

 

Das Bistum Cádiz y Ceuta reagierte am Montag auf den Bericht von "El País". In einer Pressemitteilung heißt es: "Die Vorwürfe, die sich auf Ereignisse beziehen, die sich vor fast 30 Jahren zugetragen haben, sind sehr schwerwiegend und zudem falsch." Man habe volles Vertrauen in die kirchliche Justiz und werde umfassend mit den zuständigen Stellen kooperieren. Der Bischof habe beschlossen, "seine Termine vorübergehend auszusetzen". Er wolle zur Klärung der Fakten beitragen und sich der Behandlung einer aggressiven Krebserkrankung widmen.