· 

Urne statt Sarg - Friedhofstrends sind für Kommunen teuer

Bonn (KNA) – Der Betrieb von Friedhöfen wird für Städte und Gemeinden immer teurer. Das liegt zum einen an gestiegenen Lohn- und Energiekosten. Zum anderen treiben Friedhofstrends die Ausgaben in die Höhe, wie ein Experte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärt.

 

Die KNA hat in fünf deutschen Großstädten nach den Ausgaben für die kommunalen Friedhöfe gefragt. In Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart sind die Kosten in den vergangenen zehn Jahren gestiegen, wenn auch unterschiedlich stark. München zahlte im vergangenen Jahr 36,8 Millionen Euro für den Betrieb seiner Friedhöfe; Hamburg liegt in etwa auf ähnlichem Niveau. In Stuttgart waren es 26,4 Millionen Euro, in Köln 25,8 Millionen Euro und in Frankfurt 24 Millionen Euro.

 

Freiflächen sind ein Problem

 

Grund für die gestiegenen Ausgaben sind höhere Energie- und Personalkosten, aber auch Bestattungstrends, die die Flächennutzung auf den Friedhöfen verändert. Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas nennt unter anderem den seit Jahren andauernden Trend zur Urne. Die braucht meist weniger Platz als ein Sarg.

 

Hinzu kämen alternative Beisetzungsformen wie Seebestattungen und insbesondere Baumbestattungen in zahlreichen Bestattungswäldern bundesweit. Zudem beobachtet der Experte, dass Familiengräber häufiger als früher aufgelöst werden, weil die Kinder nicht mehr vor Ort leben. In der Folge könnten Freiflächen entstehen, die von den kommunalen Friedhofsverwaltungen gepflegt werden müssen.