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Bistum plant freiwillige Elternbeiträge an Schulen - Kosten variieren

Mainz/Saarbrücken (KNA) – Künftig soll an katholischen Schulen im Bistum Trier ein Schulgeld auf freiwilliger Basis gezahlt werden. An 15 seiner 20 Schulen sei ab dem nächsten Schuljahr die Einführung solcher freiwilligen Elternbeiträge vorgesehen, teilte das Bistum am Dienstag mit. So solle weiterhin "ein hochwertiges, christlich geprägtes Bildungsangebot" bereitgestellt werden. Der Schritt wurde bereits vor geraumer Zeit angekündigt. Bislang sind die Schulen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland für die Schülerinnen und Schüler beitragsfrei. Als Begründung für die neuen Beiträge gab die Bistumsverwaltung finanzielle Gründe an.

 

Voraussetzung für deren Einführung sei jedoch eine rechtliche Prüfung mit den beiden Bundesländern. Die monatlichen Zahlungen sollen dabei je nach Schulform unterschiedlich ausfallen. An Grundschulen seien laut Mitteilung demnach beispielsweise 48 Euro festgelegt und an Gymnasien 67 Euro. Gänzlich ausgenommen blieben berufsbildende Schulen und Schulzweige, die Förderschule und die Bischöfliche Realschule in Boppard. Diese Einrichtung soll in wenigen Jahren geschlossen werden, wie das Bistum bereits zuvor öffentlich erklärte.

 

Geschwisterkind-Regel wird noch geprüft

 

Womöglich werden soziale Faktoren berücksichtigt. "Eine Staffelung, die sich auf die Anzahl der Geschwisterkinder oder das Haushaltseinkommen der Familie bezieht, wird noch geprüft", sagte der Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Bildung, Matthias Struth.

 

"Unsere Aufnahmekriterien bleiben unverändert", versicherte die Leiterin der Abteilung Schule und Religionsunterricht, Kerstin Schmitz-Stuhlträger. Die Aufnahme eines Kindes an einer der betroffenen Schulen oder deren Besuch sei nicht an die Zahlung freiwilliger Beiträge geknüpft.

 

Bistum gibt 20 Millionen für Schulen aus

 

"Jeder gibt, was er kann, um solidarisch unsere Schulen zu erhalten für alle Kinder, egal welcher Konfession oder welcher sozialen Schicht", betonte die Bildungsexpertin. Die Beiträge kämen anonymisiert durch eine Stiftung der jeweiligen Schule zugute.

 

Nach eigenen Angaben gibt das Bistum Trier pro Jahr rund 20 Millionen Euro für die Schulen aus. Aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen findet seit längerem eine Finanzoptimierung im Bistum statt.