Weigelshofen (erl) – Zum 75. Weihejubiläum der St.-Georgs-Kapelle war Erzbischof Herwig Gössl nach Weigelshofen gekommen – ein seltener, hoher geistlicher Besuch für die kleine Ortschaft mit ihrem Kirchlein. „Ich bin das erste Mal hier in eurer schönen Kapelle“, freute sich der Bamberger Oberhirte beim Antrittsbesuch über den herzlichen Empfang.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Margita Bastian und Kirchenpflegerin Simone Löffelmann überreichten ihm neben einem Geldpräsent und einer Auswahl lokaler Bierspezialitäten auch einen Regenschirm. „Perfekt – mein alter ist gerade kaputtgegangen“, schmunzelte Gössl nach dem Festgottesdienst.
In seiner Predigt erinnerte er an die Erbauer und Förderer der Kapelle und betonte, wie wichtig in der heutigen Zeit die Dankbarkeit gegenüber Gott sei. In der zuvor vorgetragenen Lesung aus dem Lukas-Evangelium war nur einer der zehn geheilten Aussätzigen zurückgekehrt, um sich zu bedanken. „Heute dürfte das Verhältnis ähnlich sein“, meinte der Erzbischof. „Wo Gott geehrt und gedacht wird, bleibt Kirche lebendig“, sagte er mit Blick auf das Weihejubiläum am Kirchweihsonntag.
Wer die Entstehungsgeschichte der Kapelle näher beleuchtet, stößt unweigerlich auf das 1990 erschienene Heimatbuch von Benno Ochs. Der aus Hirschaid stammende Autor, dessen Frau aus Weigelshofen kam, widmete darin ein ganzes Kapitel dem kirchlichen Leben.
Seinen Recherchen zufolge war der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus in Weigelshofen „uralt“. Als einzige Gemeinde des Eggerbachgrundes war sie nie zur Pfarrei erhoben worden. 1864 stifteten Georg und Margareta Heckmann den Grundstock für einen Kapellenbaufonds. Doch es sollte fast ein Jahrhundert dauern, bis sich ihr Wunsch erfüllte.
Durch ihre Schenkung war jedoch ein Prozess in Gang gesetzt, der sich nicht mehr aufhalten ließ. Ochs schreibt: „Fromme Guttäter fanden sich immer wieder, sodass das Stiftungsvermögen um 1920 auf 17 600 Mark anwachsen konnte.“ Doch die Inflation ließ das Kapital rasch dahinschmelzen – und mit ihm den Mut zum Bauen. Bereits gelagerte Sandsteine und Baumstämme verschwanden vom Platz, Kalkgruben leerten sich, verbliebene Steine wurden für den Bau einer Maschinenhalle verwendet.
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