München (KNA) – Freunde, Freundinnen und Gleichaltrige können entscheidend zu mentaler Gesundheit beitragen: Darauf setzen die SOS Kinderdörfer mit einem neuen Programm. Bei "SOS-Mental Health Peers" werden zunächst Fachkräfte geschult, die dann interessierte Schülerinnen und Schüler weiterbilden können, wie die Organisation am Dienstag in München mitteilte. Den sogenannten Peers, also wichtigen Bezugspersonen im selben Alter, vertrauten junge Menschen sich eher an, erklärte die Pädagogik-Leiterin bei SOS-Kinderdorf, Inga Pinhard. Sie stellte das Programm zum Welttag der psychischen Gesundheit am Freitag vor.
Im Fokus des Trainings, das ab der achten Klasse angeboten wird, stehen demnach drei Prinzipien: Hinschauen, Zuhören und Handeln. Junge Menschen sollten lernen, Belastungen bei Gleichaltrigen wahrzunehmen, sensibel und offen für ihre Anliegen zu sein und sie gemeinsam mit Fachkräften der Schulsozialarbeit an passende Unterstützungsangebote oder professionelle Hilfe zu vermitteln. "Wir wollen Jugendliche dazu befähigen, ihre Freundinnen und Freunde aktiv stärken zu können", sagte Pinhard. Essenziell sei dabei die Begleitung durch Fachkräfte, um die jungen "Mental Health Peers" vor Überforderung zu schützen.
Schnelle Hilfe gegen Essstörungen und Co.
Essstörungen, Ängste und depressive Phasen haben laut Studien unter jungen Menschen zugenommen. Die Workshops und Kurse könnten hier gegensteuern, hieß es. Das Programm wird vom Bundesfamilienministerin gefördert. Derzeit laufen bereits Trainings für interessierte Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter; sie können zudem auf ein Web-Training zurückgreifen.