Köln (KNA) – Der für die Ökumene zuständige Kurienkardinal Kurt Koch sieht die Einheit der Christen weiterhin als zentrales Ziel, auch wenn die Gespräche oft nur langsam vorankommen. "Es gehört zum Dialog, dass es vorwärts geht und dann immer manchmal wieder rückwärts - gleichsam wie beim Wiener Walzer", sagte Koch am Mittwoch im Deutschlandfunk. Ökumenischer Dialog sei kein geradliniger Prozess, sondern brauche zwei Tugenden: "Die Leidenschaft für die Einheit und die Geduld."
Als Grundlage für das Miteinander verschiedener christlicher Konfessionen hob Koch die Taufe hervor: Sie sei das Fundament der Ökumene und verbinde alle Christinnen und Christen. Dabei gehe es nicht darum, Spaltungen der vergangenen Jahrhunderte ungeschehen zu machen.
Herausforderung Papstamt
Auch die Rolle des Papsttums bleibe eine Herausforderung. Koch betonte, dass Rom den Primat des Papstes als "universalen Einheitsdienst" verstehe. Ein ökumenisch verstandenes Papstamt bedeute dabei jedoch nicht automatisch, dass der Papst in anderen Konfessionen dieselben Kompetenzen wie innerhalb der katholischen Kirche haben müsse.
Der Schweizer Kurt Koch (75) ist der dienstälteste Kurienkardinal. Seit 15 Jahren ist er im Vatikan für die Ökumene zuständig.