Köln (KNA) – Photovoltaik auf dem Altenheim, bessere Wärmedämmung am Kindergarten - laut Caritas könnte an Sozialgebäuden noch enorm viel Energie eingespart werden. Die Präsidentin des Wohlfahrtsverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, forderte am Mittwoch in Köln politische Maßnahmen, um dieses Potenzial zu heben.
"Viele Förderprogramme sind am Ende so konzipiert, dass die Anforderungen nicht zu sozialen Trägern passen", sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Häufig gehe es um rechtliche Detailfragen, etwa ob eine soziale Einrichtung als mittelständisches Unternehmen anzusehen ist. "Staatsmodernisierung muss auch Sozialstaatsmodernisierung sein", betonte die Caritas-Präsidentin. "Es muss vieles einfacher und unbürokratischer werden."
14 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr
Welskop-Deffaa forderte zudem eine Sondertranche für Klimaschutz an sozialen Einrichtungen aus dem Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), entgegnete, der Haushalt 2025 sei gerade beschlossen; 2026 werde derzeit beraten. "Wichtig ist, auf der Strecke nach 2027, 2028 und 2029 zu sehen, wie wir das weiter ausbauen und unseren Auftrag auch erfüllen", sagte die Politikerin der KNA.
Laut Caritas gibt es deutschlandweit mehr als 100.000 Immobilien in Trägerschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Gemeinsam verursachten sie 14 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Durch energetische Sanierungen und Eigenenergieerzeugung könnte an diesen Gebäuden im Schnitt 70 Prozent Energie eingespart werden.
Welskop-Deffaa und Schwarzelühr-Sutter nahmen in Köln am Klima-Forum des Erzbistums Köln und der Caritas teil.