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Das Kreuz gibt Kraft

Ihre Ursprünge hat das Gotteshaus im 16. Jahrhundert. Nach der Innenrenovierung wirkt die Kreuzerhöhungskirche  wieder hell und freundlich. Domkapitular Dr. Norbert Jung hielt die Festpredigt zur Wiedereröffnung. Foto: Brigitte Pich
Ihre Ursprünge hat das Gotteshaus im 16. Jahrhundert. Nach der Innenrenovierung wirkt die Kreuzerhöhungskirche wieder hell und freundlich. Domkapitular Dr. Norbert Jung hielt die Festpredigt zur Wiedereröffnung. Foto: Brigitte Pich

Breitenlohe (bp) – Als ein starkes Zeichen, in Zeiten, in denen Kirchen aufgegeben werden, sieht die Gemeinde Breitenlohe die Investition in ihr Gotteshaus. So gab es von allen Seiten viel Lob an alle, „die sich die Hände schmutzig gemacht haben“, die organisiert und geholfen haben und an alle, die gespendet haben. „Es gab zwar Verzögerungen, aber keine unüberwindbaren Hindernisse“, resümierte der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs Dreifrankenland im Steigerwald, Wolfgang Dettenthaler. 

 

Die Renovierung ist rund um gelungen. Da waren sich alle einig, die am Fest Kreuzerhöhung die Wiedereröffnung der innen sanierten Kirche Kreuzerhöhung – Monate nach der Fertigstellung – feierten.

 

Dass hier das Kreuz tatsächlich im Zentrum steht, griff Festprediger Domkapitular Dr. Norbert Jung mit Blick auf das große, ungewöhnlich gestaltete Grabrelief in der Kirche auf. Die Kirche sei gleichsam ein Schutzraum, ein Erweiterungsraum des Kreuzes, wo diejenigen, die ihm nachfolgen, sich versammeln können.

 

Jung erinnerte aber auch an die Ambivalenz des Kreuzes. So sei es nicht nur Symbol des Glaubens, sondern auch Symbol des Verbrechens. „Deswegen war und ist für viele die Verehrung des Kreuzes absurd“. Gerade so, als würden wir den elektrischen Stuhl verehren. Deswegen sei das Kreuz als Quelle der Kraft und Erlösung für viele Menschen schwer zugänglich. Viele möchten das Kreuz aus dem Öffentlichen Raum verdrängen. Darauf sollten wir nicht mit Polemik reagieren, sondern mit einem glaubwürdigen Leben.

 

Das Kreuz bringe den zentralen Gedanken des Christentums zum Ausdruck: das Leiden und Sterben Christi. Nicht die Wunder hätten Einzug ins Glaubensbekenntnis gefunden, sondern Jesu Kreuzigung. Sie zeigt: Wir haben einen sympathischen, mit leidenden Gott. Einen Gott der Sterben und Tod überwindet. 

 

„Auch die Geschichte der Kirche hat ihre zwei Seiten“, machte der Domkapitular deutlich und bezeichnete Verbrechen, die in ihren Mauern geschehen, als Perversion des Kreuzes. Auch habe die Kirche das Kreuz benutzt, um Menschen still zu halten. 

 

Und doch: Das Kreuz hat vielen Menschen Kraft gegeben. Deshalb sei es nach wie vor an vielen Orten zu finden, an Kettchen, als Schmuck, im öffentlichen Raum. Das Kreuz stand und steht für Gottvertrauen, Kraft und Zuversicht. „Das Kreuz soll uns motivieren, durch Liebe Hass zu überwinden“, betonte Jung. „Deshalb hat das Kreuz gerade heute seine Berechtigung.“

 

Lob und Dank

 

Auch im Anschluss an den Gottesdienst gab es nochmals viel Lob und Dankesworte. Kirchenpfleger Konrad Feder – „Gelenkstelle bei der Sanierung“ – dankte unter anderem dem Landkreis für die gute Zusammenarbeit. Namentlich nannte er vor allem Christian Hofer und Bernhard Zink von der Kirchenverwaltung, die Pfarrgemeinderätinnen Manuela Seitz und Petra Steinbrecher  sowie Kirchenpfleger Konrad Feder.

Pastoralreferent Peter Segna hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor, ohne den nichts möglich wäre. 

 

Vor allem Schäden durch zu hohe Feuchtigkeit und der Holzwurmbefall hatten die Innensanierung notwendig gemacht. Seit 1901 ist das Gotteshaus katholisch und wird als Simultankirche genutzt.