München (KNA) – Die bayerische Staatsregierung will die erste Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in den Freistaat holen. "Wir werden uns mit all unseren Möglichkeiten dafür einsetzen", sagte Bayerns Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle, der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag) zu der Bewerbung.
Dass eine Außenstelle der Einrichtung in Jerusalem nach Deutschland kommt, steht bereits fest. Nach einer ersten Machbarkeitsstudie kommen drei Bundesländer als Standort infrage: Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Der Plan, in Deutschland ein solches Bildungszentrum zu errichten, geht auf die Ampel-Regierung unter Olaf Scholz zurück. Nachdem die Pläne bekannt geworden waren, habe Bayern "schriftlich hinterlegt, dass ein großes Interesse besteht", so Spaenle - vor allem angesichts der Tatsache, dass es bald keine lebenden Zeitzeugen des Holocaust mehr geben werde und weil es eine wichtige Frage sei, "wie man dauerhaftes Erinnern von israelischer Seite mitgestaltet".
Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 soll feststehen, wo die Außenstelle von Yad Vashem eröffnet wird.