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Mehr als nur ein grüner Anstrich

Rezeptionsleiterin Stefanie Siebert, Mitarbeiterin Jasmin Zahner, Bildungsreferentin Nicole Garos und der ­Direktor der Bildungshäuser, Professor Elmar Koziel, deuten auf das Greensign im Eingangsbereich der Rezeption des Diözesanhauses. Foto: C Gahlau
Rezeptionsleiterin Stefanie Siebert, Mitarbeiterin Jasmin Zahner, Bildungsreferentin Nicole Garos und der ­Direktor der Bildungshäuser, Professor Elmar Koziel, deuten auf das Greensign im Eingangsbereich der Rezeption des Diözesanhauses. Foto: C Gahlau

Vierzehnheiligen (cga) – Ein Ökö-Label für Bildungshäuser? Genau das haben die Bildungshäuser Vierzehnheiligen im vergangenen Jahr umgesetzt. Seit Juni sind die Bildungshäuser in Vierzehnheiligen nun mit dem Label „Greensign“ zertifiziert. Dies ist ein Label, das sich speziell die Nachhaltigkeit von Hotel- und Gastronomiebetrieben auf die Fahne geschrieben hat. Greensign ist nach Angaben auf ihrer Homepage überwiegend in Deutschland, aber auch in anderen Länden Europas tätig. 

 

Für Rezeptionsleiterin Stefanie Siebert – sie ist gleichzeitig auch stellvertretende Geschäftsleitung – ist das Öko-Label mehr als nur ein grünes Feigenblatt. „Wir haben tatsächlich schon Gruppen, die nur dann bei uns buchen, wenn eine Nachhaltigkeitszertifizierung auch nachgewiesen werden kann. 

 

Dass die Bildungshäuser in Vierzehnheiligen nun dieses Label auch führen dürfen, ist das Ergebnis eines rund ein Jahr dauernden Prozesses. Zusammen mit Bildungsreferentin Nicole Garos und Geschäftsführer Stefan Klaus hat sich die Gruppe alle paar Wochen getroffen, um die damit einhergehenden Veränderungen zu beraten. 

 

Doch es geht nicht nur darum einen Fragenkatalog zu bearbeiten und umzusetzen, sondern vor allem auch die Mitarbeitenden mitzunehmen, also um Bewusstseinsbildung. So sei beispielsweise im Zusammenhang mit der Zertifizierung ein Nachhaltigkeits-Leitbild erstellt worden. Die Mitarbeitenden, so erzählen Siebert und Garos, hätten als es um „ihre“ Arbeitsbereiche gegangen sei, dann entsprechende Verbesserungsvorschläge eingebracht. 

 

Die Greensign-Zertifizierung fragt insgesamt acht Themenbereiche ab, wobei der Bereich Umwelt noch einmal aufgeteilt ist in Energie, Wasser und Abfall. Greensign vergibt das Label in fünf Stufen, von Stufe eins (erste Ansätze sind bereits erfüllt) bis zu Stufe fünf (Vorbildcharakter und bestmögliche Ausrichtung). Die Bildungshäuser in Vierzehnheiligen haben das Level vier (Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften sind im hohen Maß erfüllt) erreicht. Sehr gut abgeschnitten haben die Bildungshäuser dabei in den Bereichen „Management und Kommunikation“, „Biodiversität und Kulturelles Erbe“ sowie „Soziale Verantwortung“. 

 

Im Bereich „Umwelt – Energie“ hingegen habe man sich durchaus ein besseres Ergebnis gewünscht. Es gebe allerdings auch Grenzen bei den Veränderungsmöglichkeiten. Eine, so Garos, sei beispielsweise der Energiebedarf der Häuser. Hier spiele beispielsweise die Dämmung eine Rolle. Da die Häuser in Vierzehnheiligen aus den 1970-er Jahren seien, wäre hier eine aufwendige Generalsanierung möglich. „Wir haben da verändert, wo es möglich ist“, sagte Garos. 

 

So seien beispielsweise die Bildungshäuser auf Strom aus ökologischer Erzeugung umgestiegen. Bei der Verpflegung der Gäste werde nun noch stärker auf Regionalität gelegt. Und auch die „Nutella-Plastikverpackungen“ beim Frühstück gehören nun der Vergangenheit an. Stattdessen gebe es nun eine Schokocreme ohne Palmöl aus einem Spender. Damit sei man auch wieder beim Thema Bewusstseinsbildung, denn für die Mitarbeitenden sei es einfacher, Plastikverpackungen nach dem Frühstück wieder aufzuräumen, als einen Schokospender zu säubern. 

 

Und in den Kühlschränken konnten sich die Gäste bislang eine Schokolade mit lila Verpackung gönnen. Nun findet sich dort Gepa-Schokolade wieder. Nicole Garos räumt ein, dass sie am Anfang skeptisch war, ob dieses Angebot von den Gästen angenommen werde. Denn die Gepa-Schokolade sei eben doch ein ganzes Stück teurer als die herkömmliche. Das Ergebnis dieses Versuchs: Innerhalb von wenigen Tagen musste bereits Gepa-Schokolade nachbestellt werden. 

 

Die Zertifizierung von Greensign für Vierzehnheiligen ist nun gültig bis Ende August 2027. Doch natürlich wolle man den erreichten Standard halten und strebe auch weitere Verbesserungen an. Nachhaltigkeit ist eben keine Eintagsfliege.