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Stiftungen des Paderborner Erzbischofs erwirtschaften großes Plus

Paderborn (KNA) – Die Stiftungen des katholischen Erzbischofs von Paderborn verzeichnen für das vergangene Jahr ein deutliches Plus. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Bilanz des sogenannten Erzbischöflichen Stuhls stiegen die Erträge der sieben Einzelstiftungen um ein Drittel auf 21 Millionen Euro (2023: 15,8 Millionen Euro). Der Überschuss wuchs um rund 50 Prozent auf 12,9 Millionen Euro (2023: 8,2 Millionen Euro). Die Fördergelder für die Projekte kletterten um 36 Prozent auf 8,1 Millionen Euro.

 

Der Erzbischöfliche Stuhl ist neben dem Erzbistum Paderborn eine eigene Körperschaft öffentlichen Rechts. Seine Stiftungen unterstützen seelsorgliche, karitative und kulturelle Aufgaben, die nicht aus Kirchensteuermitteln finanziert werden. Insgesamt verfügt der Erzbischöfliche Stuhl über ein Eigenkapital von 2,69 Milliarden Euro, weswegen Paderborn als vermögendstes Bistum Deutschlands gilt.

 

Stadtteilzentrum und Pflegestipendium

 

Ursache für die positive Entwicklung seien gestiegene Zinserträge und eine rückläufige Inflation, sagte Geschäftsführer Andreas Kröger der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dennoch seien 24 Millionen Euro aus Rücklagen entnommen worden, um den Realwert des Stiftungsvermögens gegen die Inflation zu sichern. 2023 betrug die Entnahme noch 88 Millionen Euro.

 

Herausragende Förderprojekte waren der Neubau eines barrierefreien Stadtteilzentrums in Lippstadt für 475.000 Euro, das Angebote wie Krabbelgruppen und Sprachkurse beherbergen soll. 700.000 Euro flossen in ein Stipendium für Pflegepädagogik des Caritasverbands für das Erzbistum, das den Mangel an Lehrpersonal in katholischen Pflegeschulen lindern soll. Die Katholisch-Theologische Fakultät Paderborn erhielt mit 4,3 Millionen Euro wie immer die größte Summe, hauptsächlich für Personalkosten.

 

Vermögen wird nachhaltig investiert

 

Das Vermögen des Erzbischöflichen Stuhls wird nach Angaben von Kröger nachhaltig investiert. Die Wertpapiere setzen sich zusammen aus 34,5 Prozent Aktien, 53 Prozent Rentenfonds und 12,3 Prozent Immobilien. Grundlage für die Investitionen seien Nachhaltigkeitskriterien, die das Zentralkomitee der deutschen Katholiken und die Deutsche Bischofskonferenz formuliert haben.