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Katholische Friedensbewegung: Atomwaffensperrvertrag in Gefahr

Berlin (KNA) – Die katholische Friedensbewegung Pax Christi fordert mehr Einsatz für eine Beschränkung von Atomwaffen. Derzeit sei international kaum mehr ein Bestreben zu erkennen, den Atomwaffensperrvertrag, der zur Abrüstung von Nuklearwaffen verpflichtet, auch einzuhalten, sagte der Präsident der deutschen Sektion von Pax Christi, Bischof Peter Kohlgraf, am Mittwoch. Vielmehr werde verstärkt über die Aufkündigung des Abkommens nachgedacht. "Wenn solche Verträge zur Makulatur werden, ist das eine ernste Bedrohung für die Zukunft des Weltfriedens", warnte der Mainzer Bischof.

 

Kohlgraf äußerte sich zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki (6. und 9. August 1945).

 

Kohlgraf erinnerte an die Friedensbotschaften der Päpste in den vergangenen Jahrzehnten. Diese hätten zwar die Abschreckungswirkung von Atomwaffen anerkannt, die auch momentan als möglicher Verhinderer eines "heißen Krieges" angeführt werde. "Doch selbst dann bleibt klar: Das kann allenfalls eine vorübergehende Lösung sein. Wir müssen an der Überwindung dieser Gewaltspirale und der dahinterstehenden Logik arbeiten", betonte Kohlgraf. Auch der neue Papst Leo XIV. habe seine Haltung klar gemacht. "Waffen schaffen keinen Frieden. Kriege sind Ausdruck des Scheiterns", so der Pax-Christi-Präsident.

 

Papst gedenkt Betroffenen

 

Papst Leo gedachte zum Jahrestag der Atombombenabwürfe der Betroffenen von damals und heute. "Trotz der vergangenen Jahre sind diese tragischen Ereignisse eine universelle Mahnung gegen die Zerstörung, die Kriege und insbesondere Atomwaffen verursachen", so das Kirchenoberhaupt bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Für die heutige von Spannungen und blutigen Konflikten geprägte Welt erhoffe er sich ein Ende der "illusorischen Sicherheit, die auf der Drohung der gegenseitigen Vernichtung beruht". Diese sollte Instrumenten der Gerechtigkeit, dem Dialog und dem Vertrauen in die Geschwisterlichkeit weichen.

 

Infolge der US-amerikanischen Bombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 und durch die Strahlenfolgen starben mehrere Hunderttausend Menschen. Viele leiden noch heute unter körperlichen und seelischen Auswirkungen.