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"Zukunft selbst gestalten"

Schüler, Lehrer, Schulleitung und Pfarrer Marcus Wolf (rechts) freuen sich über die Anerkennung der Berufsschule II Bamberg als „Ort der Hoffnung“. Foto: Christiane Dillig
Schüler, Lehrer, Schulleitung und Pfarrer Marcus Wolf (rechts) freuen sich über die Anerkennung der Berufsschule II Bamberg als „Ort der Hoffnung“. Foto: Christiane Dillig

Bamberg (cid) – In einer Welt, die zunehmend von Unsicherheit und Krisen geprägt wird, sollten auch „Orte der Hoffnung“ geschaffen werden. Dazu hatte der verstorbene Papst Franziskus im Rahmen der Feier des Heiligen Jahres 2025 eingeladen. In diesem Zusammenhang vergibt das Erzbistum Bamberg ein Schild an Einrichtungen, die sich als solche verstehen. Kürzlich wurde in der Staatlichen Berufsschule II Bamberg ein solches Emblem angebracht. Bei einer kleinen Feier segnete der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs Bamberger Osten, Marcus Wolf, diesen besonderen Ort.

 

Die Berufsschule sehe sich als Raum, „in dem junge Menschen Mut fassen, ihre Zukunft gestalten und Gemeinschaft erleben können“, sagte Schulleiterin Ruth Bankmann bei der Zusammenkunft im Foyer der Schule, wo auch das Schild angebracht ist. Die Schule begleite junge Menschen auf ihrem Weg, vermittle nicht nur Wissen, sondern auch Werte wie Solidarität, Achtung vor den Mitmenschen und der Schöpfung, Verantwortung und Zuversicht. So sei sie ein Ort, an dem Hoffnung gelebt werde.

 

Unter Anleitung der Fachbetreuerin für Religion, Stephanie Deinlein, hatte sich eine Klasse mit Auszubildenden im Hotel- und Gastronomiebereich mit dem Thema „Ort der Hoffnung“ beschäftigt. Zunächst hatte man sich nach Auskunft der Schülerin Nelly Pekusa mit den eigenen Ängsten befasst. „Angst bremst“, so ihre Aussage. Dagegen gebe einem Hoffnung den Antrieb, etwas zu schaffen, Antrieb für ein gelingendes Leben. Die Schule könne einem, wie auf dem Hoffnungsschild symbolisch dargestellt, einen Halt geben in stürmischer Zeit. Man könne sich wie an einem Anker festhalten. Themen, die die Schüler mit Hoffnung assoziieren seien Beruf, Erfolg, Resilienz, Weiterentwicklung, sagte Deinlein. Die Lehrerin hatte wie auch ihre Kollegin Maria Leppert das Hoffnungsthema im Unterricht besprochen.

 

Für die Schüler George Hasseb und Wahidallah Jawadi aus einer der Berufsintegrationsklassen bedeutet Schule die Chance, „meine Zukunft selbst zu gestalten“. Man lerne, Probleme zu lösen, mit anderen zusammenzuarbeiten und seine Stärken und Talente zu entdecken. Für sie ist von Bedeutung, dass in der Schule alle die gleichen Chancen haben. Sie erhoffen sich hier, einen Beruf zu finden.

 

Toleranz und Solidarität

 

Auch Pfarrer Wolf würdigte die Berufsschule als Ort der Hoffnung, an dem Werte wie Teamfähigkeit. Zuverlässigkeit, Verantwortungsgefühl auf dem Stundenplan stehen. Sie sei ein Ort, in dem Liebe, Frieden, Toleranz und Solidarität eine große Bedeutung hätten.

 

Das Schild „Ort der Hoffnung“ ist im Eingangsbereich der Schule angebracht, über den sich die meisten Schüler und Lehrkräfte auf den Weg in das Haus und zu den Klassenzimmern machen. Zugleich gelangt man über diesen Eingangsbereich und das Treppenhaus auch zu den Räumen der Staatlichen Berufsschule III Bamberg. So soll das Schild auch ein verbindendes Element für beide Schulen sein. Im Unterricht hatten die Schüler Worte, die sie mit dem Begriff Hoffnung verbinden, auf farbige Papierwimpel geschrieben. Schüler verschiedener Nationen hatten die Begriffe in ihre Heimatsprache übersetzt und zugleich Gedanken zum jeweiligen Begriff dazu notiert. Aneinandergereiht zieht sich nun eine Girlande aus diesen Wimpeln das Treppenhaus hinauf.

 

Im aktuellen Schuljahr besuchen circa 1200 Schülerinnen und Schüler aus 63 verschiedenen Nationen die Staatliche Berufsschule II, junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung als Drucker, Mediengestalter, Friseure, im Hotel oder in der Gastronomie arbeiten wollen. In mehreren Berufsintegrationsklassen werden aber auch junge Menschen aus vielen verschiedenen Nationen auf ihren Einstieg ins Berufsleben vorbereitet.