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TV-Gottesdienst in Höchstadt: Kommt und seht

Höchstadt (bp) – So, noch eine Minute“, ruft der Mann in den Gang hinein. 60 Sekunden absoluter Stille, die aber verraten: gleich beginnt ein etwas anderer Gottesdienst. Auch die zahlreichen Sängerinnen und Sänger, die den Chorraum ausfüllen und die festliche Orgelmusik, die einsetzt, machen deutlich, so eben hat kein routinemäßiger Sonntagsgottesdienst begonnen. Ein Blick zur Seite und nach hinten auf die drei Kameras verraten: die Heilige Messe aus der St. Georgskirche in Höchstadt an der Aisch wird im ZDF übertragen. Sie steht unter dem Wort Jesu: „Kommt und seht“.

 

Projektchor

 

Ein großer Projektchor hatte sich eigens aus allen Höchstadter Chören sowie Interessierten gebildet. Georg Schlee vom Höchstadter Gymnasium hatte die musikalische Leitung übernommen und 40 Sängerinnen und Sänger auf den Auftritt vorbereitet. Florian Kager und Thomas Berier unterstützten den Chor mit Pauke und Bläsersätzen. Reinhard Döring übernahm den Part an der Orgel, während die Auerbacher Schulschwestern Ester und Alex mit dem Kantorendienst zur Gestaltung des Fernsehgottesdienstes beitrugen. Mit Leitendem Pfarrer Kilian Kemmer feierten Diakon Georg Paszek und die Subsidiare James Nanganchiveetil und Pater Wolfgang Schumacher O.carm. am Altar der Georgs-Kirche, die an diesem Sonntag auch ihr Kirchweihfest feierte. 

 

Alle Abläufe mussten sitzen. Die Live-Übertragung, der durchschnittlich über 700 000 Zuschauer folgen, sollte glatt gehen. So hatte bereits am Freitag der Aufbau der umfangreichen Technik begonnen. Am Samstag Nachmittag stand die Generalprobe auf dem Plan. Und die Anforderungen des ZDF-Teams wurden erfüllt: die Gemeinde feierte einen lebendigen Gottesdienst, die Musiker zeigten ihr Können, sie alle brachten ihre Freude über den Glauben zum Ausdruck, und Pfarrer Kemmer nahm die Gläubigen im Gotteshaus wie vor den Bildschirmen mit. Mit seiner Predigt und seiner Aufforderung Jesu: Kommt und seht. 

 

Am Tag der Kirchweih sei die Frage, wo Jesus wohnt, durchaus berechtigt. Doch Jesus habe keine feste Wohnung. Er wohne dort, wo Menschen aus innerer Überzeugung und großer Ehrfurcht von Gott sprechen und mit ihm im Gebet verbunden sind. 

 

Jesus wolle ein Haus aus lebendigen Steinen. Jeder könne andere für Jesus begeistern. So viele Menschen suchten nach Halt und Sinn im Leben. „Unsere Kirche darf nach wie vor zur attraktiven Sinnsuche einladen“, ermutigte Kemmer. „Auf diese Fragen könne die Kirche nur antworten, wie es Jesus getan hat: Kommt und seht! Hier bei uns geht es um Gott.“