Bukarest (KNA) – In Bukarest ist am Montag ein außerordentlicher archäologischer Fund präsentiert worden: kostbarer Goldschmuck, Glas- und Bronze-Artefakte sowie zwei Sarkophage mit bemalten und bildhauerisch gestalteten Elementen aus Marmor und Kalkstein. Sie stammen aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert, aus dem bislang größten entdeckten Hügelgrab an der rumänischen Schwarzmeerküste, wie die "Allgemeine Deutsche Zeitung" (online) berichtet.
Fundort war demnach die Ausgrabungsstätte der Hügelgräber-Nekropole der antiken Stadt Callatis bei Mangalia nahe der bulgarischen Grenze. Die Grabbeigaben werden einer wohlhabenden und einflussreichen griechisch-mazedonischen Familie der Zeit zugeordnet. Gefunden wurden auch menschliche Knochenfragmente von zwei Kindern im Alter von 16 bis 18 beziehungsweise 8 bis 11 Jahren, darunter mindestens ein Mädchen.
Aufwendig gestaltete Grabkammer
Zu den Grabbeigaben gehören laut Bericht auch drei Diademe aus vergoldeter Bronze, die Kränze aus Efeu und Myrte darstellen, mit Früchten aus vergoldeter Keramik. Außerdem wurden Holzreste mit Pigmentspuren und Keramikscherben gefunden. Der Schatz stammt aus einem Grabhügel mit einer gut erhaltenen und aufwendig ausgestalteten Grabkammer und einem Gewölbe aus geschliffenem Stein. Die Kammer hat nach Angaben der Wissenschaftler 12 Meter Höhe und 70 Meter Durchmesser und ist damit die derzeit größte in der Dobrudscha.
Der Grabhügel befindet sich laut der Zeitung auf dem Gebiet des antiken Callatis, einer von den Griechen aus Herakleia Pontike und Megara Anfang des 4. vorchristlichen Jahrhunderts gegründeten Stadt. Sie entwickelte sich bis zum folgenden Jahrhundert zu einer der reichsten und einflussreichsten griechischen Ansiedlungen am Schwarzen Meer. Die Grabhügel-Nekropole von Callatis erstreckt sich über Kilometer entlang der antiken Wege und umfasst knapp 1.000 Hügelgräber. Systematische archäologische Grabungen begannen 2023.