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Rotes Kreuz: Gazastreifen ist "Hölle auf Erden"

Köln (KNA) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist zunehmend besorgt über die Lage im Gazastreifen. Das betreffe sowohl die dort noch festgehaltenen Geiseln aus Israel als auch die vom Krieg gezeichnete Zivilbevölkerung, sagte Generaldirektor Pierre Krähenbühl am Mittwoch in einem Interview des Deutschlandfunks. Mit Blick auf die aktuelle Situation sprach Krähenbühl von einer "Hölle auf Erden".

 

Allgemein sei eine Verrohung der Kriegsführung zu beobachten, beklagte der Vertreter des Roten Kreuzes. Kriege würden zunehmend zu "Friedhöfen der Menschlichkeit". Ein Grund sei die Aushöhlung des Völkerrechts. Die Staatengemeinschaft müsse darauf dringen, dass die Regeln wieder besser respektiert würden. Für den Gazastreifen forderte Krähenbühl ein Ende der Kampfhandlungen um auf diplomatischen Wegen nach Lösungen für den Konflikt zu suchen.

 

Die weltweiten Kürzungen für Entwicklungshilfe und humanitäre Einsätze beträfen auch das Rote Kreuz, betonte Krähenbühl. Man werde Einsparungen in der Verwaltung vornehmen und sich künftig auf die Hauptaufgaben konzentrieren. Das seien Einsätze in Kriegsgebieten wie im Gazastreifen, der Ukraine, im Sudan oder der Demokratischen Republik Kongo. "Es muss weiterhin eine Mobilisierung geben, dass man Menschenleben und menschliche Würde unterstützt und rettet."