München (KNA) – Die Sieger des diesjährigen Bürgerpreises des Bayerischen Landtags stehen fest: Aus 113 Bewerbungen wählte ein unabhängiger Beirat drei herausragende Projekte aus, die sich in besonderer Weise für den Erhalt eines friedlichen Zusammenlebens in Freiheit einsetzen, wie die Pressestelle des Landtags am Mittwoch in München mitteilte. Die Verleihung findet am 30. Oktober statt.
Der erste, mit 25.000 Euro dotierte Platz geht demnach an "Die Meederer Friedensbrücke" (Oberfranken); den zweiten Platz, der mit 15.000 Euro verbunden ist, bekam die Initiative "Seniorpartner in School", die im ganzen Freistaat tätig ist, zugesprochen. Den dritten Rang mit einem Preisgeld von 10.000 Euro belegte die Jüdische Kulturwoche "Le Chajim" im mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber.
Darüber hinaus sprach die Jury eine "besondere Würdigung" für das Europäische Jugendprojekt Oberpfalz aus. Gelobt wurde dessen andauernder Einsatz im Bereich der Völkerverständigung und Erinnerungskultur. Das in Freihung ansässige Projekt hatte bereits 2010 den Ehrenamtspreis des Landtags erhalten.
"Absolut beeindruckend"
Die große Anzahl an Initiativen, die sich im Freistaat auf ganz unterschiedliche Weise für den Frieden einsetzten, sei absolut beeindruckend, erklärte Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Sie dankte den Prämierten sowie allen Bewerberinnen und Bewerbern. "Denn sie alle wenden Zeit und Energie auf, um unsere Demokratie zu stärken und den Frieden zu sichern."
Die "Meederer Friedensbrücke" ist laut Mitteilung ein Gemeinschaftsprojekt, angeregt vom Friedensmuseum Meeder. Diese symbolische Brücke verbinde die gesellschaftlichen Pfeiler des Museums mit Lernwerkstatt, der örtlichen Kirchengemeinde inklusive Kindergarten, der Anna-B.-Eckstein-Schule und der politischen Gemeinde. Teil des Konzepts seien friedenspädagogische Projekte, abgestimmt aufs jeweilige Alter, sowie Themenlesungen und Ausstellungen.
Das ehrenamtliche Projekt "Seniorpartner in School" unterstützt den Angaben zufolge Grundschulkinder an 78 Schulen in Bayern bei der friedlichen Lösung von Konflikten durch Mediation und Gespräche. Dafür werden Menschen der Generation 55plus zu ehrenamtlichen Schulmediatorinnen und -mediatoren ausgebildet. Mit "Le Chajim" organisieren Ehrenamtliche in Rothenburg ob der Tauber jedes Jahr im Oktober eine jüdische Kulturwoche. Dabei gehe es nicht nur um jüdische Geschichte, sondern darum, jüdische Kultur in der Gegenwart zu erleben, hieß es.