München (KNA) – Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat weltweit 2024 weniger Spenden eingenommen als in den beiden Vorjahren. Laut dem am Montag in München veröffentlichten Jahresbericht betrug die Summe der Zuwendungen 139,3 Millionen Euro. Im bisherigen Rekordjahr 2022 waren es 146 Millionen Euro gewesen. Das Hilfswerk sprach dennoch von einem erfreulichen Ergebnis, zu dem rund 360.000 Wohltäterinnen und Wohltäter beigetragen hätten.
In Deutschland gab es der Bilanz zufolge ein leichtes Plus: Hier wurden 16,6 Millionen Euro Spenden verbucht, 300.000 Euro mehr als 2023.
Projekte in 137 Ländern gefördert
Die Entwicklung bei den Einnahmen wirkte sich auch auf die Förderung aus. 2024 sei Geld für 5.335 Projekte in 137 Ländern bewilligt worden, hieß es. Im Jahr zuvor hätten 238 Hilfsanträge mehr unterstützt werden können. Die Gesamtfördersumme sank in diesem Zeitraum um 3 Millionen Euro auf 141,5 Millionen Euro. Dabei seien auch 2,2 Millionen Euro aus den Rücklagen eingesetzt worden.
Das größte Empfängerland war demnach zum dritten Mal in Folge die Ukraine. Dorthin flossen 8,4 Millionen Euro. "In der Ukraine liegt der Fokus inzwischen auf der Begleitung traumatisierter Menschen", sagte die geschäftsführende Präsidentin Regina Lynch. Außerdem werde der Lebensunterhalt von Priestern und Ordensleuten gesichert, würden Fahrzeuge und Heizungen besorgt.
Autos, Fahrräder und Boote
Nach eigenen Angaben des Hilfswerks wurden mehr als zehn Prozent der Förderungen für Transporthilfen verwendet. Angeschafft worden seien 474 Autos, 388 Fahrräder, 264 Motorräder, 11 Boote, 3 Busse und ein Lkw.
Bei sogenannten Mess-Stipendien berichtete "Kirche in Not" von einem neuen Rekord: Fast 1,85 Millionen Mal hätten Menschen 2024 Geld gespendet, damit für eines ihrer Anliegen irgendwo auf der Welt ein Gottesdienst gefeiert wird. Statistisch sei damit jeder zehnte katholische Priester auf der Welt unterstützt worden.