Berlin/Hannover (KNA) – Viele Menschen bekommen offenbar nicht die Zahl an Kindern, die sie sich wünschen würden: Das geht aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Weltbevölkerungsbericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen hervor. Dafür haben die UN-Organisation und das Meinungsforschungsinstitut YouGov mehr als 14.000 Frauen und Männer in 14 Ländern befragt, in denen zusammen über 37 Prozent der Weltbevölkerung leben.
In allen Ländern wünschten sich die meisten Befragten laut Bericht zwei Kinder. Doch in jedem Land gab es einen erheblichen Anteil an Menschen, die ihre Kinderwünsche im Lauf des Lebens angepasst hatten - sowohl nach unten als auch nach oben.
Fast ein Fünftel der Befragten im fortpflanzungsfähigen Alter (18 Prozent) sagte, sie würden vermutlich nicht die von ihnen gewünschte Kinderzahl erreichen: Elf Prozent rechneten mit weniger, sieben Prozent mit mehr Kindern als beabsichtigt. Auch Menschen über 50 Jahre wurden befragt, bei denen eine abgeschlossene Familienplanung angenommen wurde. Die tatsächliche Zahl ihrer Nachkommen wich häufig von früheren Wünschen ab: 31 Prozent sagten, sie hätten weniger Kinder bekommen als beabsichtigt; 12 Prozent gaben an, mehr Kinder bekommen zu haben.
Ungewollt schwanger, ungewollt kinderlos
32 Prozent der Befragten haben laut Bericht mindestens eine unbeabsichtigte Schwangerschaft erlebt. Global gilt fast jede zweite Schwangerschaft als unbeabsichtigt. 61 Prozent dieser Schwangerschaften endeten mit einem Abbruch.
23 Prozent der Befragten hatten einen unerfüllten Kinderwunsch; über 40 Prozent von ihnen mussten diesen Wunsch ganz aufgeben. Finanzielle Gründe (über 50 Prozent), gesundheitliche Probleme (24 Prozent) und Zukunftssorgen wie Klimawandel und Kriege (19 Prozent) verhindern demnach die gewünschte Kinderzahl.