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Malteser behandeln immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung

Köln (KNA) - Bei den Maltesern suchen immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Hilfe. Im vergangenen Jahr seien bundesweit rund 16.300 Personen an 20 Standorten behandelt worden, teilte die Organisation am Donnerstag in Köln mit. Das waren rund acht Prozent mehr als 2023 und fast 47 Prozent mehr als 2020. Im vergangenen Herbst wurden in Paderborn und Wiesbaden zwei neue Standorte eröffnet. Vor kurzem kam in Düren eine 21. Malteser-Einrichtung dazu.

 

Rund die Hälfte aller Patientinnen und Patienten hat laut den Maltesern keinen legalen Aufenthaltsstatus. Die meisten zögerten den Arztbesuch lange heraus - aus Geldnot, Scham oder Angst vor Abschiebung. Die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung wachse. Das Menschenrecht auf eine gute Gesundheitsversorgung sei damit nicht gewährleistet. Die Malteser-Einrichtungen könnten aber nur ein Auffangnetz sein, um das Nötige zu tun oder das Schlimmste zu verhindern.

 

360 überwiegend Ehrenamtliche

 

Unter den 7.400 Erstkontakten waren 1.000 Schwangere sowie 1.200 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, wie es hieß. Die meisten Menschen kamen aus EU-Ländern ohne Deutschland (1.950), gefolgt von Asien (1.540) und dem übrigen Europa (1.460). Fast 900 Patienten hatten einen deutschen Pass, ein Plus von 25 Prozent gegenüber 2023. Die Zahl der Menschen aus Afrika (1.162) und Lateinamerika (359) sank dagegen leicht oder blieb gleich. 360 überwiegend Ehrenamtliche aus den Bereichen Medizin, Pflege und Verwaltung arbeiteten im vergangenen Jahr in den Malteser-Einrichtungen.