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Fortbildung mit sehr hoher Qualität

Die frischgekürten Fachkräften für Krippenpädagogik mit Verantwortlichen der Caritas. Foto: Daria Hinter
Die frischgekürten Fachkräften für Krippenpädagogik mit Verantwortlichen der Caritas. Foto: Daria Hinter

Bamberg (enz) – Mit einer feierlichen Zertifikatsübergabe entließ der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg vor kurzem 19 frischgekürte Absolventinnen der Weiterbildungsmaßnahme für Krippenpädagogik in den Dienst.

 

Die bei Kinderkrippenmitarbeitenden mittlerweile über die Grenzen der Erzdiözese Bamberg hinaus bekannte Weiterbildungsmaßnahme zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität aus. Das liege insbesondere an der fachkundigen Expertise der Dozentin Edeltraut Eisert-

Melching, sagte Ursula Kundmüller, stellvertretende Vorständin des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg in ihrer Laudatio, die sie zu Ehren der Absolventinnen der Weiterbildung zur Fachkraft für Krippenpädagogik hielt.

 

„Die Bedeutung von Kinderkrippen zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Eltern wollen heute häufig bald wieder in ihre Berufstätigkeit einsteigen und benötigen darum eine Betreuung“, fuhr Kundmüller fort. 

 

Auch die Zahlen des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales stützen nach den Worten der stellvertretenden Caritas-Chefin diese These. Danach nehmen fast 40 Prozent aller Kinder in Bayern vor diesem Hintergrund eine Kindertagesbetreuung in Anspruch. Das zeigt: „Die Betreuung von unter Dreijährigen hat sich etabliert“. 

 

Und das stelle das System und die darin agierenden Akteure – dazu zählen etwa Familien, Kitas beziehungsweise  Kinderkrippen und selbstverständlich auch die schwächsten Glieder, nämlich die betroffenen Kinder selbst – vor mannigfaltige Herausforderungen, erklärte Kundmüller.

 

In dieser Gemengelage komme es vor allem auf gut ausgebildetes Betreuungspersonal an. Ziel der Caritas als christliche Organisation sei es, die „Menschwerdung des Menschen“ in jeder Hinsicht sicherzustellen – auch und erst recht für Kinder. „An ihrer Selbstverwirklichung muss sich alles ausrichten“, betonte Kundmüller. Stattdessen greife die Vereinnahmung der frühen Kindheit durch ein Wirtschaftsdenken, welches die Entwicklung von Kindern lediglich mit dem Ziel der ökonomisch optimal zu verwertenden humanen „Ressource“ versehe, für die Caritas voll daneben.

 

„Ihre Entscheidung, diese Weiterbildung zu absolvieren, zeigt: es ist ihnen ernst, sich gegen allzu rationale Denkansätze zu widersetzen. Sie geben damit ein deutliches Signal, dass ihnen das Wie der frühkindlichen Pädagogik besonders wichtig ist“, wandte sich Kundmüller an die Absolventinnen und bedankte sich bei ihnen für ihr großes Engagement, ihre Zeit und Herzblut, mit denen sie die Weiterbildung durchlaufen haben.

 

Das große Engagement des jüngsten Abschlussjahrgangs für Krippenpädagogik hob auch Madlen Höhn, Fachreferentin für Kindertagesstätten beim Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg, hervor. 

 

Im Rahmen der Weiterbildung mussten die Absolventinnen unter anderem acht Tage Grundqualifikation in drei Lernmodulen, zwei frei wählbare Aufbaumodule aus dem Bereich Krippenpädagogik sowie eine Hospitation in einer Einrichtung beziehungsweise einer Krippengruppe durchlaufen. Hinzu kam ein Praxisprojekt, zu dem eine Abschlussarbeit erstellt werden musste, bevor es dann in die Prüfung ging.

 

Insbesondere mit ihren eingereichten Projektarbeiten demonstrierten die Teilnehmerinnen in ganz konkreten Handlungsfeldern des Kita- und Krippenalltags ihre Lösungskompetenz. „Wir haben tolle Abschlussberichte mit sehr Interessanten Themen gelesen“, lobte Höhn die Kreativität des Kurses. „Sie demonstrieren allesamt, wie wichtig ihnen die achtsame Wahrnehmung der Bedürfnisse nach emotionalem und körperlichem Wohlbefinden von Kleinkindern in unseren Krippen wirklich ist. 

 

Ihre Arbeiten zeigen in aller Deutlichkeit, dass sie eine Umgebung schaffen wollen, in der sich Kinder wohlfühlen. Und das ist eine mehr als nur solide Basis für eine gute Persönlichkeitsentwicklung“, erklärte Höhn. Als Fachkraft für Krippenpädagogik gehe es aber auch darum, die Augen offen zu halten, hinzuschauen und sensibel zu sein für aktuelle Entwicklungen und Themen, die Kinder gerade beschäftigen, fügte Höhn an, bevor sie den Absolventinnen zur bestandenen Prüfung gratulierte. 

 

Aus den Händen von Ursula Kundmüller, Cornelia Gürth und Madlen Höhn erhielten die Teilnehmerinnen ihr wohlverdientes Zertifikat und als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung eine Rose. 

 

Die Nachfrage nach dieser Weiterbildungsmaßnahme bleibt auch weiterhin ungebrochen hoch. Der nächste Kurs startet schon im Juli und ist bereits wieder ausgebucht. Angesichts des Personalmangels werden die neuen Fachkräfte in den Kinderkrippen bereits sehnlich erwartet. Enno-Jochen Zerbes