Hannover (KNA) – Die evangelische Kirche ruft die palästinensische Hamas und Israel zu einem sofortigen Ende der Gewalt im Gazastreifen auf. Die Hamas solle die von ihr noch festgehaltenen Geiseln freilassen, forderte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, am Montag in Hannover. Zugleich müssten der Beschuss und die Vertreibung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen enden.
Die Hamas hatte am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Bei diesem Angriff ermordete sie mehr als 1.200 Menschen; über 200 Menschen wurden verschleppt. Einige von ihnen befinden sich noch immer in der Gewalt der Terroristen. Israel geht seither militärisch gegen die Hamas vor.
Mit Blick auf die Lage der Zivilbevölkerung sprach die Präsidentin der evangelischen Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, von einer humanitären Katastrophe, die inzwischen ein unvorstellbares Ausmaß erreicht habe. "Nach einer monatelangen Blockade durch die israelische Regierung erreichen erneut viel zu wenige Hilfsgüter den Gazastreifen." Der Hunger sei allgegenwärtig.
Verstöße gegen das Völkerrecht
"Die Kriegsparteien verstoßen wiederholt gegen das humanitäre Völkerrecht - etwa durch den Beschuss ziviler Infrastruktur wie Krankenhäuser, Angriffe auf humanitäre Helfer oder die andauernde Geiselnahme. Das Schicksal der Zivilbevölkerung und der Geiseln in diesem Krieg erfüllt uns mit tiefer Sorge", so Pruin.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe forderten, eine dauerhafte umfassende humanitäre Hilfe zu ermöglichen "und sicherzustellen, dass sie die notleidende Bevölkerung auch tatsächlich erreicht".