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Jetzt heißt es wieder: Immer hin!

Nach fast zweijähriger Schließung mit Umbau und Renovierungsmaßnahmen öffnete das „Immerhin“ als „Haus der ­Jugend“ wieder seine Türen. Foto: Benjamin Kemmer
Nach fast zweijähriger Schließung mit Umbau und Renovierungsmaßnahmen öffnete das „Immerhin“ als „Haus der ­Jugend“ wieder seine Türen. Foto: Benjamin Kemmer

Bamberg (kem/pm) – Das „Immerhin“ erfindet sich nach 30 Jahren neu: Als „Haus der Jugend“ wurde der ehemalige Jugendkulturtreff am Freitag, 16. Mai um Punkt 16.05 Uhr mit einer Feier eröffnet. Ort und Name bleiben gleich, die inhaltliche Ausrichtung ändert sich. Früher war der Jugendkulturtreff täglich geöffnet. Um die Kosten für das Erzbistum Bamberg zu senken, wurde der laufende Betrieb im Juli 2023 eingestellt. Nach Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten öffnet das „Immerhin“ nun wieder seine Pforten – diesmal als „Haus der Jugend“ mit einem vielfältigen Angebot.

 

Die Eröffnung ist ein Grund zur Freude für alle Beteiligten: „Für uns bedeutet das, dass wir an einem etablierten Standort der Jugendarbeit einerseits die 30-jährige Tradition der offenen Jugendarbeit fortsetzen können“, betonte Björn Scharf, stellvertretender Leiter des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg, bei der Eröffnungsfeier. „Und gleichzeitig können wir mit einem neuen Gesamtkonzept viele Ideen eines jugendpastoralen Zentrums umsetzen.“ Es entstand ein Ort, an dem Gemeinschaft, Beratung und Experimentierräume ermöglicht werden. Ein Ort, an dem junge Menschen willkommen sind – unabhängig davon, wie nah oder fern sie der Institution Kirche stehen.

 

Der Koordinator des „Immerhin“, Frank Jost, ist offen für Ideenund Wünsche, wie das Haus der Jugend mit Leben gefüllt wird. Jugendgruppen können sich mit ihren Vorstellungen bei ihm melden. „Das Spannende an unserem neuen Konzept ist, dass offene, verbandliche und schulnahe Jugendarbeit unter einem Dach sind“, schilderte Jost. „Ich sehe hier viele Synergien und Chancen.“ 

 

Neben Jugendlichen und Ehrenamtlichen füllen 17 hauptamtliche Mitarbeitende das Haus mit Leben. Sie nutzen die Räumlichkeiten als Büros, für Veranstaltungen mit Schulklassen, Ehrenamtsschulungen oder Workshops. Die Hausgemeinschaft besteht aus der Fachstelle für katholische Kinder- und Jugendarbeit, der Regionalstelle der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), dem Regionalverband des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), den Jugendverbänden der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL) und dem Referat Schulnahe Jugendarbeit. Zu letzterem gehört auch die Beratungsstelle Dynamo, die junge Menschen zu Bewerbung, Schule und Beruf berät.

 

Highlight ist der neu geschaffene, multifunktionale offene Bereich im Erdgeschoss: ein Raum für vielfältige Formen von Jugendarbeit. Ausgestattet ist er mit moderner Medientechnik, Bühne, Thekenbereich und gemütlichen Sitzgruppen. Der Bereich bietet sich zum Beispiel an für Seminare, Gruppen- und Jugendleiter-Schulungen, jugendpolitische, kulturelle und auch spirituelle Angebote, Konzerte, Spiele- oder auch Quizabende. „Mit diesem offenen und kreativen Treff wirken wir in die Stadt Bamberg hinein und setzen als Bistumsleitung ein klares Zeichen dafür, dass wir in die Jugendarbeit – also in die Zukunft – investieren“, sagte Diözesanjugendpfarrer Gerd Richard Neumeier, der für das Gebäude Gottes Segen erbat.

 

Der Zweite Bürgermeister der Stadt Bamberg, Jonas Glüsenkamp, zeigte sich bei der Eröffnung sehr dankbar darüber, dass sich viele Menschen dafür eingesetzt haben, das „Immerhin“ zu erhalten, denn: „Solche Orte wie dieser sind in Bamberg rar.“ Er versprach, dass die Stadt Bamberg dem Haus der Jugend weiterhin einen Zuschuss gebe. Auch Maximilian Manlig und Richard Röckelein vom Stadtjugendring Bamberg freuten sich, dass das „Immerhin“ weitergeführt wird. Sie verglichen den ehemaligen Jugendkulturtreff mit einer Mutter und das neue Haus der Jugend mit dem Kind, das der Mutter sehr ähnlich sei. „Hut ab, du bist eben auch eine echte Immerhin“, lautete Röckeleins Fazit.