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Vier Bischöfe bekräftigen Absage an Synodalen Ausschuss

Bonn (KNA) - Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) haben erneut ihre Absage an den Synodalen Ausschuss bekräftigt. Die von diesem Ausschuss angestrebte Gründung eines Synodalen Gremiums auf Bundesebene, dem auch alle Ortsbischöfe angehören sollen, lehnen sie ab und sehen dafür auch "keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz" beim Ausschuss. Dies geht aus einem Brief der vier Bischöfe hervor, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Das Schreiben an die Präsidenten des Synodalen Ausschusses, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp, ist auf den 19. Mai datiert.

 

Bischöfe und Laien aus ganz Deutschland hatten Anfang Mai in Magdeburg bei einer zweitägigen Sitzung des Synodalen Ausschusses erste Richtungsentscheidungen für eine Satzung getroffen, auf deren Grundlage ein Synodales Gremium auf Bundesebene entstehen könnte, in dem das gemeinsame Beraten und Entscheiden verstetigt werden soll. Dieses Gremium soll nach dem Willen der Mitglieder des Synodalen Ausschusses zu wesentlichen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft Stellung nehmen und Grundsatzentscheidungen zu pastoralen Planungen und Zukunftsfragen der Kirche in Deutschland treffen.

 

Verweis auf alte Schreiben aus Rom

 

Die vier Bischöfe verweisen nun erneut auf mehrere zurückliegende Schreiben, in denen hochrangige Vatikan-Vertreter die Gründung eines Leitungsgremiums auf Bundesebene, in dem das gemeinsame Beraten und Entscheiden von Bischöfen und Laien verstetigt werden soll, kritisch sahen und Grenzen aufzeigten. "Auf der Grundlage dieser und weiterer 'Stoppschilder' des Heiligen Stuhls betrachten wir die Arbeiten des 'synodalen Ausschusses' an der Vorbereitung eines nationalen synodalen Gremiums als nicht zielführend", so die vier deutschen Bischöfe.

 

Woelki, Hanke, Oster und Voderholzer betonen in dem Schreiben zugleich: "Wir werden weiterhin alles daran setzen, die römische Synodalität in unseren Bistümern zu fördern." Dazu gehörten vor allem: "Dialog, gemeinsames Hören auf den Heiligen Geist, freimütiges Sprechen, Beratung, geschützte Räume und Strukturen für Beratungsprozesse, Vergewisserung der gemeinsamen Grundlagen in Glaube und Lehre der Kirche und die Überzeugung, dass die gemeinsame Feier der Eucharistie 'Quelle und Höhepunkt' nicht nur des christlichen Lebens im Allgemeinen, sondern gerade auch Quelle und Höhepunkt echter katholischer Synodalität ist."

 

Entschärfung nach Treffen im Vatikan

 

Eine Entschärfung der Differenzen mit Rom brachte indes im März 2023 ein Treffen zwischen einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz und hochrangigen Vatikanvertretern. Beide Seiten verständigten sich darauf, dass Rom die im Synodalen Ausschuss gefassten Beschlüsse bestätigen, "approbieren", muss. Ein weiterer wichtiger Schritt war im September 2024 ein Treffen zwischen dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und Vertretern der römischen Kurie - erstmals unabhängig von den deutschen Bischöfen.

 

Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland.