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Schokolade für ein besseres Klima

Beim Weltladentag in Bamberg durfte leckere Fair-Trade-Schokolade gekostet werden. Foto: Benjamin Kemmer
Beim Weltladentag in Bamberg durfte leckere Fair-Trade-Schokolade gekostet werden. Foto: Benjamin Kemmer

Bamberg (kem) – Der „Weltladentag“ wird seit 1996 immer am zweiten Samstag im Mai veranstaltet. Am Aktionstag machen Weltläden auf gemeinsame Anliegen des Fairen Handels aufmerksam. Auch der Weltladen in der Kapuzinerstraße in Bamberg beteiligte sich an diesem Aktionstag, der in diesem Jahr am 10. Mai stattfand. Das Motto lautete „Schoki fürs Klima? Kauf ich euch ab!“

 

Die Kakao-Ernte steht weltweit unter Druck: Dürre, Unwetter und Pilzbefall haben durch extreme Feuchtigkeit in den letzten Jahren große Teile der Ernten zerstört. Die Erträge gehen stark zurück. Große Teile der Kakao- Anbauregionen könnten bald klimatischen Veränderungen zum Opfer fallen. Besonders betroffen ist Westafrika, wo viele Farmerinnen und Farmer nicht die finanziellen Mittel haben, um auf alternative Produkte umzusteigen. „Faire Preise für Schokolade machen da den Unterschied“, so der Weltladen Dachverband, der mit rund 480 Mitgliedern in diesem Jahr doppeltes Jubiläum feiert. Zum einen gibt es den Verband bereits seit 50 Jahren. Zum anderen wird 2025 bereits der 30- Weltladentag begangen. 

 

Auch der Bamberger Weltladen in der Kapuzinerstraße war an diesem Tag natürlich mit von der Partie. Es gab Live-Musik im und vor dem Laden, kleine Spiele für Groß und Klein und natürlich vieles zum Thema Schokolade. 

Gerade die Informationen, die der Laden präsentierte dürften dem ein oder anderen Besucher die Augen geöffnet haben. So sind die Forderungen der Weltläden nicht mehr nur allein auf den fairen Handel und die fairen Arbeitslöhne beschränkt, wie Johanna Wallmeier vom Weltladen in Bamberg erklärte. „Natürlich ist ein gerechtes Einkommen für die Bauern vor Ort wichtig. Doch was auch immer mehr in den Fokus rückt, ist die Klimagerechtigkeit.“

 

Beides hängt hier jedoch elementar zusammen, weiß Wallmeier: „Wenn ich genügend Geld verdiene, um meine Kinder in die Schule schicken zu können, um ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen, bleibt meist auch noch Geld für nachhaltigen Anbau.“ Dass sich dies gerade ändere zeige sich nicht nur bei Fair-Trade-Waren in Weltläden. „Auch im Supermarkt sieht man ja, dass Orangen und Schokoladen aus fairem Handel teurer werden. Unser Konsum hat direkte Auswirkungen auf den globalen Süden.“

 

Aber wie muss sie denn aussehen, die Schokolade, die gut fürs Klima ist? Wichtig sei laut Wallmeier, dass die Kakaobohnen nicht in Monokulturen angepflanzt werden. Agroforstwirtschaft sei hier das Stichwort. Sie selbst kenne Beispiele, wo im Schatten der Kakaopflanzen andere Arten wachsen würden. „Diese Pflanzen sind dann weniger anfällig für Klimaveränderungen, es gibt weniger Probleme mit der Bewässerung und die Artenvielfalt wird dadurch auch größer“, so Wallmeier. 

 

Auch an der Wertschöpfungskette müsse noch gearbeitet werden. „Wir dürfen nicht nur die Rohstoffe vor Ort kaufen, sondern müssen vermehrt auch dort produzieren“, erklärt Wallmeier. Das sorge für weiteres Wirtschaftswachstum und die Wege bei der Produktion seien kürzer. 

 

Dass es hier schon gute Beispiele gebe, zeigt Johanna Wallmeier an zwei Beispielen. Zum einen wäre da „Ahoi-Kaffee“ einer kleinen Rösterei an der Ostsee. Diese bekommt ihre Kaffeebohnen per Segelschiff klimaneutral geliefert. Und dann gibt es Schokolade, die komplett im Senegal produziert wird. Die Bauern vor Ort sind gleichwertige Partner und verschiffen die fertige Ware nach Europa. 

 

Damit bei all den Informationen aber auch der Gaumen beim Weltladentag nicht zu kurz kam, hatte das Team um Johanna Wallmeier viel leckere Schokolade vorbereitet, bei der Jung und Alt gerne zugriffen.