Berlin (KNA) – Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat nach der ersten Regierungserklärung des neuen Bundeskanzlers ausreichende Mittel für die Pflege-, Familien- und Klimapolitik angemahnt. Notwendige Reformschritte dürften nicht mit Verweis auf eine große Reform aufgeschoben werden, erklärte Welskop-Deffaa am Mittwoch in Berlin nach der Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vor dem Bundestag. Wenn es die Regierung ernst mit der Generationengerechtigkeit meine, müssten in den beiden Bundeshaushalten 2025 und 2026 die Voraussetzungen geschaffen werden.
Merz hatte unter anderem auf die Einführung einer Frühstart-Rente verwiesen. Jeder solle damit ab dem Alter von sechs Jahren frühzeitig für sein Alter vorsorgen. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu, das neue Vorsorgeinstrument solle zu Beginn des kommenden Jahres für Kinder vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, die eine Bildungseinrichtung besuchen, eingeführt werden. Pro Monat sollen zehn Euro in ein kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot fließen.
"Zukunftsmut" notwendig
Ein Kollaps der Pflegeversicherung heute mache die Probleme für die jungen Menschen morgen nur noch größer, so Welskop-Deffaa weiter. Der demografische Wandel sei ein Stresstest für die Demokratie. Es gehe um die sozialen Sicherungssysteme, um die soziale Infrastruktur, um das Miteinander der Generationen im Alltag. Es reiche nicht, an den Mut und die Kraft jedes Einzelnen zu appellieren, die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen. Es brauche den Zukunftsmut und den Gemeinschaftssinn der Vielen, so Welskop-Deffaa.