· 

Kardinal Napier: Neuer Papst braucht Blick für kleine Leute

Vatikanstadt (KNA) – Ein neuer Papst sollte nach Ansicht des südafrikanischen Kardinals Wilfrid Fox Napier "auf dem Fundament von Papst Franziskus aufbauen". Das gelte vor allem für dessen Engagement für "kleine Leute, und von denen gibt es viele in Afrika", sagte Napier am Montagmorgen vor Journalisten auf dem Weg zur Kardinalsversammlung im Vatikan. Der 84-Jährige nimmt selbst nicht am Konklave teil, weil er die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat.

 

"Franziskus war in vielem sehr traditionell"

 

Seiner Ansicht nach sollte der neue Papst auch den vatikanischen Verwaltungsapparat kennen. Woher das neue Kirchenoberhaupt komme, sei nicht entscheidend. Die Frage, ob der künftige Bischof von Rom "konservativ oder progressiv" ist, hält Napier für weniger wichtig. "Franziskus war in vielem sehr traditionell", so der Kardinal. Zwar sei er am Montag erstmals bei der sogenannten Generalkongregation, sagte Napier, dennoch könne es sein, dass an diesem Tag der Beginn des Konklaves bekannt gegeben werde.

 

Bei den seit vergangener Woche laufenden Generalkongregationen, dem sogenannten Vorkonklave, beraten sich die im Vatikan versammelten Kardinäle über die Lage der Kirche. Sie teilen ihre Einschätzungen des bisherigen Pontifikats sowie der anstehenden Herausforderungen für die katholische Kirche. Erst dann, so heißt es, werde darüber beraten, welches Profil ein neuer Papst haben sollte.

 

Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Laut Kirchenrecht soll die Wahl eines Nachfolgers zwischen dem 15. und 21. Tag nach dem Tod des Papstes beginnen, also zwischen dem 5. und 12. Mai.