Bonn (KNA) – Bald werden die vermutlich 134 Kardinäle in ihren roten Gewändern in die Sixtinische Kapelle im Vatikan einziehen, um im Konklave ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen. Wer die Nachfolge des am Ostermontag verstorbenen Franziskus antreten wird, steht noch nicht fest. Bis dahin lässt sich die Wartezeit mit passenden Filmen und Serien verkürzen, die genau das zum Thema haben, worüber die Welt derzeit spricht - das Konklave, die Papstwahl.
Edward Bergers Blockbuster "Konklave" (Amazon Prime) von 2024 ist ein spannender und atmosphärischer Politthriller, der die Machtpolitik des Vatikans mit Schauspielern wie Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow und Sergio Castellitto meisterhaft schildert. Kardinal Lawrence (Fiennes) steht im Zentrum des Konklaves - gefangen zwischen Machtspielen, inneren Konflikten und moralischem Druck. Während draußen die Welt wartet, eskaliert drinnen der Kampf zwischen Reformern und Hardlinern. Der Münchner Kardinal und Papstwähler Reinhard Marx bezeichnete den Hollywood-Film zuletzt als sehr nah an der Realität.
Auf Netflix ist seit dem Papsttod "Die zwei Päpste" sehr gefragt. Der 2019 erschienene Film erzählt von der fiktiven Annäherung zwischen Benedikt XVI. und dem späteren Franziskus. Im Mittelpunkt stehen die intensiven Gespräche, Zweifel und inneren Umbrüche der beiden Kirchenmänner - ausgelöst durch die Krisen der katholischen Kirche und den bevorstehenden Rücktritt Benedikts. 2020 erhielt der Film insgesamt drei Oscar-Nominierungen, darunter eine für Jonathan Pryce als bester Hauptdarsteller.
"Konklave - Das letzte Geheimnis" (2019), eine TV-Dokumentation von Michael Cencig, beleuchtet die Papstwahl mit historischen Rückblicken. Zu Wort kommen Experten wie der emeritierte Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der Kirchenhistoriker Hubert Wolf und Vatikan-Journalistin Gudrun Sailer.
Die fiktive Geschichte von Pius XIII., gespielt von Jude Law, stellt in den Serien "The Young Pope" (2016) und "The New Pope" (2020) zwar nicht unbedingt das Konklave in den Mittelpunkt, thematisiert aber dennoch Machtmechanismen im Vatikan. Der ehemalige Erzbischof von New York muss nach seiner Wahl nun die Geschicke des Vatikans leiten und ist dabei hin- und hergerissen zwischen Tradition und Moderne. Das zeigt sich unter anderem in der Mode - Pius XIII. trägt neben des traditionellen Papstgewandes auch mal gern einen weißen Anzug.
Mit dem Titel "Habemus Papam - Ein Papst büxt aus" ist 2011 eine italienisch-französische Komödie erschienen. Darin erleidet der Papst kurz nach seiner Wahl eine Panikattacke und verlässt heimlich den Vatikan. Während die Welt auf ein Zeichen wartet, irrt er durch Rom - auf der Suche nach sich selbst. Der Film verbindet leise Komik mit tiefgründigen Fragen nach Verantwortung und Überforderung.
Dan Brown sorgte mit "Angels & Demons - Illuminati" von 2009 für ähnliche Kontroversen wie in seinem ersten Film "Da Vinci Code". In Illuminati geht es um die Papstwahl: Während des Konklaves jagt Professor Robert Langdon durch Rom, um einen Anschlag auf die Kirche zu verhindern. Der Film ist actionreich und spannungsgeladen - mit wenig Rücksicht auf Realismus.
Der Film "Das Konklave" ist ein deutsch-kanadisches Historiendrama des Regisseurs Christoph Schrewe aus dem Jahr 2006. Basierend auf historischen Aufzeichnungen des späteren Papstes Pius II. zeigt der Film die Intrigen und Machenschaften während der Papstwahl im Jahr 1458.
Auch wenn die Papstwahl nicht im Mittelpunkt des amerikanischen Dramas "In den Schuhen des Fischers" steht, so war der Film von Michael Anderson aus dem Jahr 1968 doch die erste Produktion, die den Ablauf eines Konklaves ausführlich und detailgetreu darstellte. Anthony Quinn verkörperte einen fiktiven Papst, der die Menschlichkeit hinter der päpstlichen Fassade sichtbar machte. Quinn betonte, dass seine Darstellung eines emotionalen, menschlichen Papstes zunächst irritierte - selbst am Set. Während der Amtszeit von Papst Franziskus (2013-2025) fühlten sich einige immer wieder an Szenen aus diesem Film erinnert.