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Wertvolle Wissensschätze

Nürnberg (hp) – Flashback in die Zeit vor 500 Jahren: Das Nürnberger Religionsgespräch im März 1525 verändert das Leben in den Klöstern der Stadt an der Pegnitz schlagartig. Auf Initiative des Rates der Stadt wird im Rathaussaal diskutiert, ob in Nürnberg die Reformation nach der Lehre Martin Luthers eingeführt werden solle. Am Ende des Streitgesprächs setzen sich die Lutheraner durch. Auswirkungen betreffen nicht nur die Messliturgie. Auch das Ende blühender Klosterkultur mit ihren acht geistlichen Gemeinschaften wird besiegelt.

 

Während sich ein Teil relativ schnell mit dem Schicksal abzufinden scheint, gibt es Widerstand seitens der Dominikaner. Der Predigerorden genießt großes Ansehen mit seinen Gelehrten und Seelsorgern. Bis ins frühe 16. Jahrhundert profitieren die Dominikaner von unzähligen Stiftungen und Spenden der Stadtgesellschaft. So wird es den Mönchen 1396 möglich, eine eigene Bibliothek aufzubauen. 1514 umfasst diese schon an die 800 Bände – eine beachtliche Anzahl. Doch 1543 ist die Klosterbibliothek Geschichte. Doch zahlreiche wertvolle Bücher aus dem einstigen bedeutenden Wissensspeicher der Stadt haben die Jahrhunderte überdauert. 

 

Nun werden in der Stadtbibliothek am Gewerbemuseumsplatz über 20 Originale in der Schau „Aufgehoben! Die Bibliothek des 1543 erloschenen Dominikanerklosters in Nürnberg“ gezeigt. „Die Ausstellung ist ein Versuch, der Bedeutung des weitgehend vergessenen und unerforschten Dominikanerklosters gerecht zu werden“, sagt Christine Sauer, Leiterin der Historisch-Wissenschaftlichen Stadtbibliothek. Die Bände gehören seit Auflösung des Klosters zum Kernbestand der Bibliothek. Handschriften und Wiegendrucke aus der Zeit zwischen 1454 und 1500 dokumentieren, wie die Gelehrten des Klosters in die Welt hineingewirkt haben. „Die Bibliothek war eine Präsenzbibliothek, in der die Bücher für alle Mönche zu jeder Zeit einsehbar auf zuletzt 35 Pulten angekettet bereitlagen.“

 

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 14/2025