· 

Vielfalt stand im Mittelpunkt

Zum Welt-Down-Syndrom-Tag wurden in der Kita Arche Noah Socken bunt angemalt. Foto: Christiane Dillig
Zum Welt-Down-Syndrom-Tag wurden in der Kita Arche Noah Socken bunt angemalt. Foto: Christiane Dillig

Bamberg (cid) – Der Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März war in der Kindertageseinrichtung Arche Noah nun schon zum dritten Mal Anlass für eine besondere Aktion. Rund um diesen Tag spielte das Thema „Vielfalt“ in den Gruppen eine Rolle. Denn in zwei der sechs Gruppen wachsen Kinder mit Down Syndrom gemeinsam mit Gleichaltrigen auf. Einige waren zuvor bereits in der Kinderkrippe Gärtnerhaus, in der Kinder bis zu drei Jahren gemeinsam spielen und lernen.

 

Ein Band aus bunten Papierstrümpfen überspannte den Eingangsbereich der Kita. Zusammen mit den anderen Kindern hatten Elsa, Emil, Lea und Lotta zudem weiße Socken bunt bemalt. Am 21. März wurden sie von allen getragen. Die Eltern der Kinder mit Down Syndrom hatten dafür 40 Strümpfe gespendet. Die bunten Socken sollten zeigen, dass die Menschen verschieden sind, sagte Kitaleiterin Birgit Reuther. Das mache sie aber nicht anders als andere Menschen. Sie könnten genauso spielen, lernen, lachen und lieben wie alle anderen. Im vergangenen Jahr hatte man zu diesem Tag bunte Blumensamen an die Kinder verteilt, erinnert sich eine der Mütter.

 

Gemeinsames Aufwachsen

 

Drei Mädchen und ein Junge sind Teil der Elefanten- bzw. der Igelgruppe. Sabine Roloff, Erzieherin in einer der Gruppen, bewertet das gemeinsame Aufwachsen als sehr positiv. Die Kinder würden voneinander lernen. Man sehe die Erfolge in der Entwicklung täglich. Bei den Kindern ohne Down Syndrom erkenne sie eine erhöhte Fürsorge und Toleranz für manche Schwierigkeit der Vierjährigen. Grundsätzlich erfordere das Arbeiten in einer Inklusionsgruppe einen strukturierteren Tag als in den anderen Gruppen. Mitunter werde die große Gruppe von 21 Kindern in kleinere Gruppen aufgeteilt. Wichtig sei für die Kinder mit Down Syndrom ihre Hauptbezugsperson.

 

Die Arche Noah hat aufgrund ihres Inklusionscharakters mehr Personal als andere Einrichtungen. Dazu gehört auch zum Beispiel eine Heilerziehungspflegerin. Zur Förderung etwa in Hinsicht auf Sprache und Bewegung kommen Mitarbeiter der Frühförderung der Initiative Johanni und des Fachdienstes der Lebenshilfe ins Haus, an den sich auch die Erzieher mit ihren Fragen wenden können.

 

Nach der Geburt ihrer Tochter habe sie gedacht, das Leben sei nun vorbei, erinnert sich eine Mutter. Dies habe sich jedoch nicht bewahrheitet. Es sei zwar mühsam gewesen, herauszufinden, welche Unterstützung man für sein Kind bekommen kann. Da geht es etwa um die Beantragung von Pflegestufe und Pflegegeld, um den Schwerbehindertenausweis oder eine Haushaltshilfe. Wichtig ist für die Mütter jedoch, dass die Kinder gemeinsam mit Gleichaltrigen in die Kita gehen. Ihre Tochter gehe gern in die Arche Noah, sagt sie und freut sich, wie die Kleinen dank guter Betreuung zu eigenen Persönlichkeiten heranwachsen.

 

Der Welt-Down-Syndrom-Tag findet seit 2006 jedes Jahr am 21. März statt. Weltweit werden an diesem Tag Veranstaltungen organisiert, die das öffentliche Bewusstsein für die Thematik steigern sollen. Das Datum symbolisiert das charakteristische Merkmal des Down-Syndroms, nämlich das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms.