Bayreuth (bp) – Muntere Gespräche an den Tischen. Nach und nach stoßen mehr Frauen und Männer dazu. Die Anmeldeliste ist abgehakt. Die Weltreise kann starten. „Kofferlos, stressfrei und garantiert ohne Turbulenzen: Wir machen eine Weltreise“ lautete das Motto des Begegnungsbrunch, zu dem die Malteser in die Bayreuther Bürgerbegegnungsstätte am Sendelbach eingeladen haben.
„Angefangen hat es mit 25 Gästen“, berichtet Michaela Beuschel, die das Malteser Projekt betreut. Inzwischen kommen jeden Monat zwischen 65 bis 75 Seniorinnen und Senioren, darunter viele Stammgäste. „120 Leute rufe ich einmal im Monat an und frage, ob sie kommen möchten oder nicht“. Das koste ein wenig Zeit. Doch der persönliche Kontakt sei Beuschel wichtig. Man lerne die Leute kennen, komme auch immer ein wenig miteinander ins Gespräch. So entsteht eine große Vertrauensbasis.
Zeit für Begegnung
Und die Leute können beim Begegnungsbrunch die Gelegenheit nutzen alle möglichen Fragen zu stellen, etwa wo so ein altersgerechtes Bad bekommen. Oder sie reden sich ihren Kummer von der Seele, vielleicht weil die Freundin im Krankenhaus ist.
Ein großer Aufwand. Für die Vorbereitungen insgesamt, die Beuschel mit einem sechsköpfigen Team Ehrenamtlicher stemmt. Anita Manger, Silvia Baumgärtner, Christine Duchlick, Sandra Rogler-Kolb und Rudi Schindelmann bereiten die kalten Platten vor, backen zuhause Kuchen und helfen mit, wo sie gebraucht werden. Unterstützt wird das Malteser-Team von der Stadt Bayreuth, die nicht nur die Räume zur Verfügung stellt. Auch Mitarbeiter helfen, allen voran die Leiterin der Bürgerbegegnungsstätte Katja van Oosterhout.
Damit die Begegnung auch wirklich für alle zugänglich ist, verlangen die Malteser keine Kosten für den Brunch. Gespendet werden darf freilich, damit Kaffee und Lebensmittel eingekauft werden können. „Der Seniorenbeirat der Stadt spendet jedes Jahr 500 Euro“, betont Michaela Beuschel. „Davon können wir die Schauspieler für den Weihnachtssketch bezahlen. Wir hatten auch mal einen Klavierspieler hier. Und es gibt für jeden ein Weihnachtspäckchen“. Den Rest der Kosten decken die Malteser.
Wichtige Informationen
Nicht immer geht es um „Leichtes“ wie die Weltreise in Quizform, erklärt die Malteser-Mitarbeiterin. Da geht es auch um Themen wie Sturzprävention, Demenz oder den Enkeltrick. „Da hatten wir einen Kriminalpolizeilichen Berater hier“. Ein anderes mal kam ein Referent des Stadtmuseums und hat Bayreuth zu einer Zeit vorgestellt, als die Gäste des Brunch noch Kinder waren. Auch vom Seniorenbeirat der Stadt gibt es immer wieder Informationen, meist vom Vorsitzenden Klaus Hamann.
Austausch und Vernetzung
Neben vielen Informationen sind auch der Austausch, die Gespräche und die Vernetzung für die 65- bis 90-Järigen wichtig. Das zeigt die steigende Nachfrage deutlich. „Langsam kommen wir an die Kapazitätsgrenzen“, bedauert Michaela Beuschel.
Die meisten im Team engagieren sich zusätzlich im Malteser Besuchsdienst – ein Angebot für Senioren, die nicht mehr mobil sind. Teilweise sind die Ehrenamtlichen noch kirchlich aktiv oder kümmern sich um Enkelkinder. Michaela Beuschel hatte das Projekt „Miteinander-Füreinander“ im Mai 2023 übernommen. Sie ist froh, dass ihre Stelle jetzt erst einmal bis Ende 2026 verlängert wurde.