Bamberg (kem) – Adventskalender gibt es in allen Formen und Farben: Gefüllt mit Schokolade, Saatgut oder netten Sprüchen, selbst gebastelt oder gekauft, an der Wand hängend oder stehend auf dem Wohnzimmertisch. Das Team von „Jetzt WELTfairändern!“ hat sich in diesem Jahr etwas ganz anderes einfallen lassen. Die Projektgruppe, die in der Schulnahen Jugendarbeit im Erzbischöflichen Jugendamt in Bamberg angesiedelt ist, eröffnet am 1. Dezember einen digitalen, nachhaltigen Adventskalender auf der Social-Media-Plattform Instagram.
„Die Idee kam bei uns im Team auf und ich habe mir gut vorstellen können, sie umzusetzen“, erklärt Svenja Thomas. Sie ist seit September diesen Jahres als Praktikantin in der Schulnahen Jugendarbeit tätig und freute sich, dieses Projekt gemeinsam mit Carolin Bittner vom Jugendamt umsetzen zu dürfen. Da die „Weltfairänderer“ auch jährlich in verschiedene Schulen gehen, um dort mit den Jugendlichen und ihren Lehrkräften über nachhaltigeres Leben und Handeln diskutieren, lag das Thema praktisch auf der Hand.
Die Nachhaltigkeit wird dabei in zweifacher Weise beleuchtet. „Zum einen ist es natürlich so, dass ein digitaler Adventskalender keinerlei Ressourcen verschwendet“, erklärt Svenja Thomas. Auf der anderen Seite werden aber auch die vielen verschiedenen Aspekte, die in der Vorweihnachtszeit wichtig werden, behandelt. „Wir bieten Posts zu alternativen Verpackungsmöglichkeiten für Geschenke an, zeigen in Do-it-Yourself-Videos, was Zero-Waste-Geschenke – also Geschenke, die man komplett aufbrauchen kann – sind oder beleuchten den vorweihnachtlichen Konsum im Allgemeinen“, so Carolin Bittner.
Das alles soll aber nie mit dem erhobenen Zeigefinger passieren. „Wir wollen nicht mit großen Veränderungen kommen, die man alle umsetzen muss, um nachhaltiger Weihnachten zu feiern“, erklärt Svenja Thomas. Den Ideengeberinnen geht es eher um Denkanstöße. „Man kann schon mit kleinen Schritten etwas in Richtung mehr Nachhaltigkeit tun“, so Carolin Bittner, der auch klar ist, dass gerade das Weihnachtsfest voller familiärer Bräuche und Traditionen steckt, die auch nicht zwingend immer umgeworfen werden sollen. „Es soll natürlich ein besinnliches Weihnachten werden ohne, dass wir viel Stress machen. Aber vielleicht bietet ja der ein oder andere Post eine Diskussionsgrundlage in der Familie, mit der man seine Gewohnheiten gemeinsam überdenken kann“, hofft Svenja Thomas.
So widmet sich der Adventskalender eine Woche lang zum Beispiel dem Thema Christbaum. „Wir beleuchten in unserer ,Oh Tannenbaum‘-Woche, welche verschiedenen Arten von Christbäumen es gibt – vom selbst geschlagenen über den eingetopften bis hin zum Plastikbaum. Dabei zeigen wir für alle Arten die Vor- und Nachteile auf“, erklärt Carolin Bittner. Dadurch gebe es ein wenig Orientierung im immer dichter werdenden Christbaum-Dschungel.
Die vier Adventssonntage werden dagegen immer etwas ruhiger gestaltet. „Hier geben wir jedes Mal einen Impuls, wie wir ihn schon bei unseren ,Tagen der Orientierung‘ gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern auf Burg Feuerstein verwendet haben“, sagt Carolin Bittner. Mit spirituellen Texten und Fragen zum „drüber Nachdenken“ soll so auch der Geist nachhaltig auf das Weihnachtsfest eingestimmt werden.
Dass das Ganze auf Instagram passiert, war für die beiden Organisatorinnen nur logisch. „Instagram ist unser Medium, um mit Schülerinnen und Schülern, aber auch mit Lehrern und Ehemaligen in Kontakt zu bleiben. Es ist kostenlos, für jeden zugänglich und niederschwellig“, zählt Carolin Bittner die Vorteile der Plattform auf. Aber auch ihr ist natürlich klar, dass nicht jeder einen Instagram-Account hat, und dennoch gerne beim digitalen Adventskalender dabei sein will. „Daher bieten wir auch einen Newsletter per Mail an, zu dem man sich anmelden kann. So steht einer nachhaltigen Vorweihnachtszeit nichts mehr im Wege.
Der Adventskalender ist auf Instagram zu finden unter @weltfairbamberg oder @schulnahejugendarbeit. Der Newsletter kann per Mail an schulnahe-jugendarbeit@eja-bamberg.de abonniert werden.