Nürnberg (upd) – Förderung von Geschlechtergerechtigkeit abgelehnt. Diese Vereinnahmung beziehungsweise Instrumentalisierung des Christentums war Anlass für die Tagung „Die katholische Kirche und die radikale Rechte“, die umkämpfte Menschen- und Familienbilder in den Blick nahm.
Dabei wurden soziokulturelle Veränderungen von Partnerschaft und Familie beleuchtet und theologisch-ethisch eingeordnet wie auch Menschenrechtsverletzungen an sexuellen Minderheiten angesprochen. Ziel der Veranstaltung war, eine tiefgreifende Analyse der Strategien der radikalen Rechten in katholischen Kontexten auf diesem Themenfeld anzubieten – sowie besonders Engagierte und Interessierte für diese Auseinandersetzung zu stärken.
„Der Anti-Gender-Diskurs in Europa auf dem politischen und kirchlichen Schlachtfeld“ titelte ein Workshop. Fakt ist, dass es den extremen Rechten wie auch Rechtspopulisten längst gelungen ist, geschlechter- und familienspezifische Themen aufzugreifen und für ihre Zwecke zu nutzen, indem sie in der Gesellschaft mit Begriffen wie Genderisierung Ängste schüren. Polarisierung soll eine differenzierte, demokratische Debatte über Geschlechterpolitik erschweren.