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Historiker Wolffsohn nennt Attacken auf Christen verwerflich

Berlin (KNA) – Angriffe auf Christinnen und Christen von jüdischer Seite hat der Historiker Michael Wolffsohn als verwerflich bezeichnet. Hintergrund ist die jüngste Spuckattacke gegen den deutschen Benediktinerabt Nikodemus Schnabel in Jerusalem. "Wir Juden beklagen uns zu Recht seit Jahrtausenden über Judenhass. Jüdischer Hass gegen Christen oder Muslime ist ebenso verwerflich", schreibt Wolffsohn in der "Jüdischen Allgemeinen" (Donnerstag). "Besonders in Jerusalem halten sich orthodoxe Aktivisten für vorbildlich jüdisch, wenn sie Christen oder Muslime bespucken oder gar schlagen."

 

Am Wochenende hatte der Angriff auf Schnabel für Empörung gesorgt. Auf einem Video auf der Plattform X war zu sehen, wie zwei Jugendliche mit Kippa und Tallit Katan, einem traditionellen jüdischen Unterkleid, auf einer Straße aggressiv auf Schnabel einreden. Dieser versucht, mit seinem Handy ein Foto von einem der beiden zu machen, und beklagt dabei eine Spuckattacke und körperliches Berühren durch einen Angreifer. Ein bewaffneter Passant mit Israelflagge am Ärmel drängt die Jugendlichen schließlich ab.

 

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem verurteilte den "unprovozierten und schändlichen Angriff", hieß es in einer Erklärung. Die Tatverdächtigen seien von der Polizei sofort danach festgenommen worden. "Die Strafverfolgung der Täter solcher Hassverbrechen ist ein wichtiges Mittel zur Abschreckung und zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls christlicher Geistlicher im Heiligen Land, vor allem in Jerusalem", so die Mitteilung.