· 

Karl-Theodor zu Guttenberg: Kirchen müssen sich neu orientieren

Köln (KNA) – Die Kirchen müssen sich nach Ansicht des früheren Verteidigungsministers und Autors Karl-Theodor zu Guttenberg neu orientieren. "Das ist zwingend gegeben, denn wenn man sich die Austrittszahlen anschaut, dann ist das mehr als ein Weckruf", sagte er dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de (Freitag). 

 

Gleichzeitig halte er die Kirchen für unverzichtbar, so der bekennende Katholik. "Ich muss Ihnen nicht sagen, was es auch für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bedeuten würde, wenn man sich die Kirchen komplett wegdenken würde." Als Beispiele wichtiger kirchlicher Aufgabenfelder nannte er die Krankenversorgung, die Pflege, Schulen und Kindergärten.

 

Der ehemalige CSU-Politiker sagte weiter: "Es ist mit Sicherheit so, dass heute die Yogamatte für viele die Kirchenbank ersetzt. (...) Ich glaube allerdings nicht, dass das, was oftmals auch in den schönen Elementen einer Meditation und Ähnlichem liegt, komplett das ersetzen kann, was eine Kirche zu leisten imstande ist."

 

Der 52-Jährige bezeichnete sich selbst als gläubigen Menschen, der gleichzeitig mit der Institution der katholischen Kirche ringe. Der Glaube spiele in seinem Leben eine große Rolle. Guttenberg hat kürzlich für den Privatsender RTL in einer 90-minütigen Doku die Lage der Kirchen in Deutschland erkundet. Im Oktober erschien zudem sein Buch "3 Sekunden: Notizen aus der Gegenwart" (Verlag Herder).