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Rechtsruck – lautstark dagegen

Gute Laune hatten die Delegierten bei der Diözesanversammlung des BDKJ auf Burg Feuerstein. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen dabei Fragen um rechtsextreme Tendenzen und queersensible Jugendarbeit. Foto: Patricia Achter
Gute Laune hatten die Delegierten bei der Diözesanversammlung des BDKJ auf Burg Feuerstein. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen dabei Fragen um rechtsextreme Tendenzen und queersensible Jugendarbeit. Foto: Patricia Achter

Bamberg (pa) – Der BDKJ-Diözesanverband Bamberg positioniert sich gegen rechtsextreme Tendenzen in der Politik. Bei der Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am vergangenen Wochenende auf Burg Feuerstein haben die Delegierten den Beschluss „Rechtsruck – lautstark dagegen“ gefasst. Warum? 

 

„Die Landtagswahlen 2023 in Bayern und Hessen haben gezeigt, dass Parteien mit rechtsextremen Ideologien deutlich an Zuwachs gewinnen“, erklärt Andreas Weick, Vorsitzender im BDKJ-Diözesanverband Bamberg. „Diese Tendenzen zeigen sich auch in den Ergebnissen der U18-Wahlen, die auch in Nordbayern einen starken Zuspruch zur AfD gezeigt haben.“ Da die Europawahl 2024 und die Bundestagswahl 2025 bevorstehen, seien dem Diözesanverband Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus wichtig.

 

Das bedeutet konkret: Der Sachausschuss Politische Bildung erarbeitet Konzepte, damit Ehrenamtliche in katholischen Jugendverbänden sprachfähig gegenüber rechtsextremen Äußerungen und Ideologien werden. 

 

Die Wahlprogramme für die bevorstehenden Wahlen werden kritisch angeschaut. Insbesondere geht es darum zu überprüfen, welche Schwerpunkte der Parteien mit den Überzeugungen der katholischen Jugend- und Jugendverbandsarbeit nicht vereinbar sind. Der BDKJ-Diözesanverband hat außerdem das Ziel, mit Organisationen und Personen außerhalb der katholischen Kirche kooperieren, zum Beispiel mit Kreisjugendringen und Sportvereinen.

Queersensible Jugendarbeit

 

Wie gelingt queersensible Jugend- und Jugendverbandsarbeit im Erzbistum Bamberg? Auch mit dieser Frage beschäftigte sich der BDKJ-Diözesanverband Bamberg bei seiner Diözesanversammlung auf Burg Feuerstein und fasste einen entsprechenden Beschluss. 

 

„Wir wollen ein offener und sichererer Raum für queere Menschen sein“, begründet Katharina Niedens, Vorsitzende im BDKJ-Diözesanverband Bamberg, die Entscheidung. „Deshalb setzen wir uns aktiv dafür ein, dass Menschen nicht aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung diskriminiert oder ausgegrenzt werden.“

Der Beschluss umfasst insbesondere vier Maßnahmen: Erstens prüft der BDKJ-Diözesanverband Bamberg die eigenen Strukturen und diejenigen seiner Untergliederungen. Zweitens fordert der Verband von der Bistumsleitung, dass sie eine Stelle für Queere Pastoral in der Hauptabteilung „Seelsorge“ einführt. Drittens setzt sich der Verband gegenüber der Politik für queere Menschen ein. Und viertens wird das Thema bei Aktionen, Projekten und Veranstaltungen des BDKJ-Diözesanverbandes aufgegriffen, zum Beispiel beim Sonntag der Jugend und in Gottesdiensten.

 

„Wir müssen uns intensiv mit der Thematik beschäftigen und daraus konkrete Handlungen ableiten, wie wir die Diskriminierung queerer Menschen verhindern können“, schlussfolgert Andreas Weick, Vorsitzender im BDKJ-Diözesanverband Bamberg. Der diesjährige Beschluss „Aktiv für eine queersensible Kirche“ fußt auf den beiden Beschlüssen „Gott liebt alle Menschen 2.0“ und „Geschlechtervielfalt“ der BDKJ-Diözesanversammlung II/2020.