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Doppelter Auftritt für St. Leonhard

Pfarrer Markus Schürrer beherbergt innerhalb von vier Wochen zweimal das Bayerische Fernsehen in St. Leonhard in Breitengüßbach. Foto: Benjamin Kemmer
Pfarrer Markus Schürrer beherbergt innerhalb von vier Wochen zweimal das Bayerische Fernsehen in St. Leonhard in Breitengüßbach. Foto: Benjamin Kemmer

Breitengüßbach (kem) – Auf was hat sich Pfarrer Markus Schürer da nur eingelassen. „Das weiß ich selbst noch nicht so genau“, sagt der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs „Main-Itz“ schmunzelnd. Innerhalb von vier Wochen beherbergt seine Pfarrei, Sankt Leonard in Breitengüßbach, das bayerische Fernsehen zweimal für einen Fernsehgottesdienst.

 

Die Anfrage hierfür kam aber eigentlich schon viel früher – und von einem anderen Sender. „Noch vor Corona wollte das ZDF einen Gottesdienst live aus St. Leonhard übertragen“, erklärt Schürrer. Doch dann kam die Pandemie dazwischen, es gab keine Fernsehgottesdienste – und trotzdem stand der Pfarrer vor der Kamera. „Wir haben wie so viele unsere Messen live im Internet gestreamt. Aber mit einem TV-Gottesdienst ist das nicht zu vergleichen.“

 

Und der steht Markus Schürrer nun gleich doppelt ins Haus. „Als sich das Bayerische Fernsehen rund um Monsignore Albrecht bei mir meldete, ging es zunächst um einen Adventsgottesdienst am 10. Dezember.“ Aber bei den Vorgesprächen mit der BR-Redaktion wurde dann ziemlich schnell klar, dass die Fernseh-Macher noch ein wenig mehr von Schürrer und seiner Gemeinde haben wollten. „Zwar ist der 10. Dezember nicht der erste Advent und Dreikönig ist auch nicht das Weihnachtsende, aber sie wollten den Gottesdiensten rund um Weihnachten einen Rahmen geben und zwei Messen aus der gleichen Kirche senden“, erklärt der Pfarrer, der neben dem zweiten Adventssonntag nun auch noch am 6. Januar, Dreikönig, live im Fernsehen zu bestaunen sein wird.

 

Die Bitte des BR hatte dabei nicht nur inhaltliche Gründe. „Auch bei denen ist rund um den Jahreswechsel Urlaubszeit und da senden sie lieber zweimal aus einer Kirche und können sich viele Vorarbeiten einmal sparen“, so Schürrer. Tatsächlich müssen Kabelpläne, Licht- Toneinstellungen sowie Lichtinstallationen nun nur einmal geplant werden. Bereits am Freitag, 8. Dezember, rückt hierfür das TV-Team an, baut auf, leuchtet aus, bereitet vor. Am Samstag gibt es den Tag über einzelne Proben, ehe am Abend Markus Schürrer als „Generalprobe“ eine Vorabendmesse hält, die den genauen Ablauf des Live-Sonntagsgottesdienstes spiegeln soll. Bis dahin hat der Pfarrer aber noch einiges zu tun. „Ich war dann doch überrascht, dass viele unserer Ehrenamtlichen eine gewisse Scheu vor der Live-Übertragung hatten. Es war nicht ganz so einfach Helferinnen und Helfer zu finden“, so Schürrer. Trotzdem steht das Team für den 10. Dezember nun fest – von den Ministranten, über den Pastoralreferenten bis hin zur musikalischen Umrahmung. „Mir war wichtig, dass bei den Gottesdiensten der gesamte Seelsorgebereich mit abgebildet wird. 

 

Daher wird auch der Frauenchor ,Moments‘ aus Rattelsdorf singen“, erzählt der Pfarrer von seinen Planungen. Beim zweiten Gottesdienst am 6. Januar wird es dagegen keinen Chor geben. Die Fernsehleute hätten es lieber, wenn mehr Lieder von der Gemeinde gesungen werden. „Da sitzen dann auch die Leute vorm Fernseher und singen mit“, so Markus Schürrer. 

 

Dass so ein Fernseh-Gottesdienst dann doch anders abläuft als eine normale Heilige Messe, zeigt sich vor allem an Dreikönig. „Normalerweise feiern wir an diesem Tag die Rückkehr der Sternsinger, die vorher in der Gemeinde ihre Spenden eingesammelt haben. Diesmal müssen wir hier ein wenig tricksen, denn so etwas können wir im Fernsehgottesdienst nicht zeigen“, so Markus Schürrer. Dennoch will der Pfarrer nicht auf die heiligen drei Könige verzichten, und setzt dabei vor allem auf die Jugend der Pfarrei. „Die waren von Anfang an voll dabei. Wir werden die Könige sicher im Gottesdienst sehen können.

 

Damit alles eingehalten wird, gibt es bereits einen minutiösen Zeitplan für den TV-Gottesdienst. „Wir haben 50 Minuten für die Messe. Wenn wir überziehen, werden wir abgeschaltet“, erklärt Schürrer, der auch sich selbst ein wenig für das Fernsehen ändern muss. „Sonst habe ich für meine Predigt eher nur Stichpunkte für mich selbst notiert. Doch diesmal werde ich meine Ansprache ausformulieren und auch mit der Stoppuhr üben, damit ich nicht zu lange spreche.“

Und was wird das Thema seiner Predigt werden? Markus Schürrer blickt aus dem Fenster auf die Bagger und Lastwagen vor dem Pfarrhaus. Dort wird in den nächsten Jahren die Breitengüßbacher Dorfmitte erneuert und umgestaltet. „Die Grundidee wird mit Baustelle zu tun haben. Ich finde das passt doch irgendwie.“