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Der Leiter von Taize wechselt nach Kuba

Taize (KNA) – Der bisherige Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Alois (Löser, 69), wechselt nach Kuba. Ihm sei lange klar gewesen, dass er nach der Stabübergabe als Prior nach 18 Jahren «eine längere Zeit außerhalb von Taize verbringen möchte, um den Platz hier wirklich freizumachen», sagte der deutsche Katholik im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Also wolle er zunächst zwei bis drei Monate bei einer Gemeinschaft in Norditalien und dann längere Zeit auf Kuba verbringen. Dort lebten Taize-Brüder in einer kleinen Stadt drei Autostunden von Havanna entfernt. «Wir werden dort zu dritt sein», so Frere Alois.

 

Nach zwei Jahren werde man sich dann zusammensetzen, so Frere Alois. Sein Nachfolger als Prior, «Frere Matthew, und die Brüder werden dazu sicher beizeiten einen Vorschlag machen». Er lasse das auf sich zukommen; «aber wir werden auch da bestimmt gut aufeinander hören», so der scheidende Leiter.

 

Taize ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 90 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus protestantischen Kirchen und der katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

 

Geleitet wurde die Bruderschaft in den vergangenen 18 Jahren von dem deutschen Katholiken Frere Alois (69), der 2005 Nachfolger des Gründers Frere Roger (1915-2005) wurde. Der gebürtige Schweizer Calvinist hatte ab 1944 die Gemeinschaft in Taize aufgebaut. Am Ersten Advent (2./3. Dezember) übernimmt der englische Anglikaner Frere Matthew (58) das Amt des Priors. Er wurde am 10. Mai 1965 mit dem bürgerlichen Namen Andrew Thorpe in Pudsey bei Leeds in der englischen Grafschaft West Yorkshire geboren. Als 20-Jähriger kam er erstmals nach Taize und trat im Jahr darauf, 1986, in die Communaute ein.