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Räume auch für kirchenfremde Menschen

Hannah Richter (2. von rechts) mit ihrem Ausbilder Valentin Weller (rechts). Links die Eichstätter Ausbildungsleiterin Maria Lechner mit den dortigen Gemeindeassistenten Markus Blattner, Johanna Bäuml-Blattner sowie Maximilian Frank. Foto: privat
Hannah Richter (2. von rechts) mit ihrem Ausbilder Valentin Weller (rechts). Links die Eichstätter Ausbildungsleiterin Maria Lechner mit den dortigen Gemeindeassistenten Markus Blattner, Johanna Bäuml-Blattner sowie Maximilian Frank. Foto: privat

Nürnberg (buc) – "Ich wünsche mir, dass Kirche für alle Menschen da ist“, sagt Hannah Richter. „Dafür möchte ich mit meiner tagtäglichen Arbeit eintreten.“ Die 27-jährige Nürnbergerin hat vor kurzem ihren Dienst als Gemeindeassistentin angetreten. Ihr Einsatzort ist die Pfarrei St. Ludwig. Im Seelsorgebereich Nürnberg Südstadt-West wird Hannah Richter als Teil des pastoralen Teams in der Seelsorge tätig sein, unter anderem Menschen in ganz verschiedenen Lebenssituationen begleiten, Gottesdienste und andere liturgische Angebote gestalten sowie voraussichtlich auch Religionsunterricht geben. Die Nürnberger Südstadt ist multikulturell geprägt, die Zahl der Katholiken eher überschaubar – eine Herausforderung für die Seelsorge.

 

Studium bereits absolviert

 

Die zweijährige Zeit als Gemeindeassistentin ist die letzte Phase von Richters Ausbildung zur Gemeindereferentin, als die sie dann nach der zweiten Dienstprüfung tätig werden wird. Zuvor hat die junge Frau, versehen mit einer entsprechenden Empfehlung der Erzdiözese, in Benediktbeuern Soziale Arbeit und Religionspädagogik studiert, davon ein Semester im französischen Strasbourg absolviert. Zum Studium gehörten auch mehrere Praktika in verschiedenen Bereichen, bei denen sie bereits Einblicke in die Aufgaben ihres künftigen Berufsfelds gewann.

 

Hannah Richter, die mit ihrem Partner sowie Hund Ole in der Frankenmetropole zu Hause ist und in der Freizeit gerne in den Bergen wandert, stammt aus der Pfarrei Allerheiligen im Nürnberger Nordosten. Dort war sie in der Jugendarbeit aktiv. „Ich habe unter anderem eine Kindergruppe aufgebaut und viele Jahre geleitet“, erzählt sie. Warum sie Glauben und Kirche zu ihrem Beruf machen will und sich für die Tätigkeit als Gemeindereferentin entschieden hat? „Ich glaube, dass auch in einer zunehmend säkularen und multireligiösen Gesellschaft Glaube noch eine Rolle spielt, für jeden Menschen wichtig ist“, sagt die 27-jährige.

 

Den Glauben entdecken

 

Möglich, fügt Richter hinzu, dass sich kirchliches Leben künftig nicht mehr in den Strukturen abspiele, die über eine sehr lange Zeit vorherrschend gewesen seien. „Daher möchte ich auch kirchenfremden, kirchenkritischen Menschen Räume öffnen und geben, in denen sie ihren Glauben leben, erleben und entdecken können.“ Auf die Arbeit in der Nürnberger Südstadt freut sie sich besonders, „weil in diesem Stadtteil unterschiedliche Kulturen und Religionen aufeinandertreffen. Die Arbeit und Zusammenarbeit in diesem Kontext stelle ich mir als sehr bereichernd und spannend vor.“

 

Vor Ort in Nürnberg wird Hannah Richter von Gemeindereferent Michael Kleemann betreut, auf diözesaner Ebene begleitet sie Pastoralreferent Valentin Weller von der Hauptabteilung Pastorales Personal des Bamberger Ordinariats. Die Ausbildung ist bistumsübergreifend angelegt – bei den Kursen wird Richter immer wieder mit den drei Eichstätter Gemeindeassistenten Johanna Bäuml-Blattner, Markus Blattner und Maximilian Frank zusammentreffen.