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Freundschaft mit den Menschen am Rande

Zwei Mitarbeiterinnen der Caritas-Sozialstation lasen im Auftaktgottesdienst die Fürbitten. Zelebranten waren Domvikar Gerd Richard Neumeier und Pfarrer Georg Birkel (am Altar von links). Foto: Klaus-Stefan Krieger
Zwei Mitarbeiterinnen der Caritas-Sozialstation lasen im Auftaktgottesdienst die Fürbitten. Zelebranten waren Domvikar Gerd Richard Neumeier und Pfarrer Georg Birkel (am Altar von links). Foto: Klaus-Stefan Krieger

Bad Staffelstein (cv) – „Jeder Cent schenkt Hoffnung“, warb Domvikar Gerd Richard Neumeier bei einem Gottesdienst in Bad Staffelstein zur Eröffnung der Caritas-Herbstsammlung im Erzbistum. Aus diesem Anlass begrüßte Pfarrer Georg Birkel Vertreter des Diözesan-Caritasverbands, der Caritas Lichtenfels und der Kommune zu einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Kilian.

 

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Neumeier den Gedanken der Freundschaft. Freundesliebe gerade zu den Menschen am Rande der Gesellschaft sei Thema der Botschaft Jesu. „In anstrengenden Zeiten tun 12 000 Haupt- und 13 000 Ehrenamtliche das ihnen Mögliche, um Menschen zu helfen, die sonst durch das Raster der Gesellschaft fallen – und das ist viel“, sagte der Geistliche. Diesem Ziel dienten die Mittel aus den Sammlungen.

 

In seiner Zeit als Pfarrer, erinnerte sich der Caritas-Aufsichtsratsvorsitzende, seien oft Familien in Not zu ihm gekommen, denen er aus dem Pfarreianteil am Sammlungserlös finanziell habe helfen können. Neumeier dankte allen, die sich in irgendeiner Weise für die Caritas-Sammlung engagieren, und bezeichnete sie als „Engel Gottes im Alltag“.

Am Ende des Gottesdienstes wies Thomas Geldner darauf hin, dass die Caritas bei dieser Herbstsammlung Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stelle. Der geschäftsführende Vorstand der Caritas Lichtenfels erzählte, wie die Augen von Kindern leuchten, wenn die Caritas ihnen einen Schulranzen schenkt: „Denn es ist nicht selbstverständlich, dass alle Familien ihn sich leisten können.“ Laut Statistischem Bundesamt hat sich Schulmaterial zuletzt um 13,6 Prozent verteuert. Dieser Wert liegt deutlich über der allgemeinen Inflation von 6,2 Prozent (Durchschnitt im Juli).

 

Der Diözesan-Caritasverband weist in diesem Zusammenhang auch auf seine Kinder- und Jugenderholungen hin. Kinder, deren Familien über ein geringes Einkommen verfügen und in der sozialen Beratung der Caritas Hilfe finden, leiden oft auch unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Ihnen bietet der Verband in den Sommerferien zwei Wochen pädagogisch begleitete Freizeit an klimatisch günstigen Orten. Die Kinder kommen aus dem belasteten Alltag heraus, erleben unbeschwerte Tage und schöpfen körperlich und seelisch neue Kraft. Die Kinder- und Jugenderholungen sind von der Caritas stark subventioniert. Bis zu 35 000 Euro bringt der Verband jährlich aus Eigenmitteln auf, um drei Erholungsmaßnahmen mit zusammen rund 70 Kindern und Jugendlichen durchzuführen.

 

Der Diözesan-Caritasverband wird von seinem Anteil am Erlös 80 Prozent für Hilfen und Maßnahmen vor Ort verwenden, die gezielt Kinder und Jugendliche fördern. Geldner warb im Gottesdienst außerdem um Spenden an die Caritas Lichtenfels für das neue Projekt „Teen Court“, bei dem sich straffällige Jugendliche dem Urteil von Gleichaltrigen stellen müssen.

 

Die bayernweite Caritas-Herbstsammlung läuft vom 25. bis 30. September. Die Pfarreien bitten die Bürger um Spenden für die karitative und soziale Arbeit, die sie selbst oder die Verbände vor Ort erbringen. Das Motto der Sammlung lautet „Wenn jeder gibt, was er zu viel hat“. Die Pfarreien selbst erhalten 40 Prozent des Erlöses, jeweils 30 Prozent gehen an die Diözesancaritas sowie an die Stadt- und Kreisverbände. Die Herbstsammlung schließt mit einer Caritas-Kollekte in den Gottesdiensten am Sonntag, 1. Oktober.