Bayreuth/Nürnberg (epd) - Regionalbischöfin Dorothea Greiner aus Bayreuth und Oberkirchenrat Michael Martin, zuständig für Ökumene und kirchliches Leben in der evangelischen
Landeskirche in Bayern, fordern die Politik auf Bundes- und Landesebene dazu auf, die Religionsfreiheit und das Leben iranischer Christen in Deutschland zu schützen. Dazu werden sie am Freitag
(9. Juni) auf dem evangelischen Kirchentag in Nürnberg eine Resolution zur Abstimmung bringen, teilte die Regionalbischöfin am Dienstag in Bayreuth mit.
Iranischen Christen würde in zahlreichen Asylverfahren vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und in Klageverfahren vor den Verwaltungsgerichten ihre christliche Glaubensüberzeugung
abgesprochen, hieß es in der Mitteilung. Und das, „obwohl sie engagierte, treue Mitglieder unserer Kirchengemeinden sind“, sagte Greiner. Im Iran sei der Islam Staatsreligion, ein Abfall könne
mit dem Tod bestraft werden, sagte Martin. Bei Rückkehr drohe auch Gefahr von Familienangehörigen. „Das gilt es auch bei Verfahren in unserem Land zu beachten.“
In ihrer Resolution fordern Greiner und Martin unter anderem eine Stärkung der Religions- und Kultursensibilität in Asyl-Anhörungen vor dem Bundesamt und den Verwaltungsgerichten sowie auf Antrag
eine Überprüfung negativer Asylbescheide für iranische Christen. Außerdem dürfe für Visumsverfahren keine Reise der Antragsteller in den Iran gefordert und Menschen nicht mehr dorthin abgeschoben
werden.
Über die Resolution soll im Rahmen des Kirchentags-Podiums „Religionsfreiheit - alles andere als sicher. Verletzungen, Anforderungen, Chancen“ am Freitag (9. Juni) um 11 Uhr abgestimmt werden.
Mindestens 500 Personen müssten anwesend sein und mehrheitlich zustimmen, um die Resolution zu verabschieden, hieß es weiter. Sie richte sich an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), an die
Vorsitzende der Innenministerkonferenz Iris Spranger (SPD) und an den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU).