· 

Licht an Kirchen bleibt vielerorts auch nach Beleuchtungsverbot aus

Berlin (epd) - Auch nach dem Auslaufen der im vergangenen Jahr wegen des Ukraine-Kriegs angeordneten Energiesparmaßnahmen bleibt künftig an einigen prominenten Kirchen und anderen Baudenkmälern die Beleuchtung ausgeschaltet. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab, wollen zwar viele Städte und Kirchengemeinden nach dem Ende der Energiespar-Verordnung an diesem Wochenende Gebäude nachts wieder anstrahlen, so etwa Magdeburg, Nürnberg und München. Andere lassen das Licht mit Verweis auf den Klimaschutz und Kosteneinsparungen aber weiter aus.
Das gilt unter anderem für die Dresdner Frauenkirche, wie die Stiftung Frauenkirche mitteilte. Der Berliner Senat hat entschieden, dass bis Ende September 2024 Beleuchtungen ausgeschaltet bleiben, was auch den Dom und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit der berühmten Ruine betrifft. Auch in Wittenberg bleiben Schlosskirche und Stadtkirche künftig im Dunkeln, sollen aber an Feiertagen oder Festen wie „Luthers Hochzeit“ ausnahmsweise beleuchtet werden, wie die Stadt mitteilte. Sie wolle wegen des Klimawandels kein Dauerlicht mehr.
Am Dom in Speyer soll nach Auskunft des dortigen Bistums die nächtliche Beleuchtung ebenfalls nicht wieder aufgenommen werden. Auch die Stadt Hannover will durch den Verzicht auf die Beleuchtung unter anderem der Marktkirche weiter Energie sparen.
In Bayern wollen die Städte Regensburg, Bayreuth und Ansbach künftig auf Außenbeleuchtung verzichten oder sie reduzieren. In der Landeshauptstadt München und in Nürnberg sollen Kirchen und Baudenkmäler wieder jeweils bis 23 Uhr angestrahlt werden, wie die Städte mitteilten. Länger erlaubt es das bayerische Naturschutzgesetz nicht.
Im Dunkeln bleiben künftig auch die Baudenkmäler in Köln. Die Stadt wieder hell erstrahlen zu lassen, sei ein falsches Signal, sagte Stadtdirektorin Andrea Blome. Eine Ausnahme gibt es allerdings für den Dom, der bereits seit Ostern wieder beleuchtet wird. Er sei für die Kölnerinnen und Kölner „eben weit mehr als nur ein Baudenkmal“, sagte Blome.