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Starke Frauen braucht es weltweit

Bamberg (cga) – Trommelwirbel und leise Töne, mal langsam und eher bedächtig, aber auch mal ziemlich flott unterwegs. In den Maria-Ward-Schulen in der Bamberger Innenstadt ist am vergangenen Wochenende die diesjährige Misereor-Fastenaktion eröffnet worden. Mit viel „Tam Tam“, also einem Trommel-Workshop und Konzert mit dem im Saarland lebenden und aus dem Senegal stammenden Max Bousso sowie mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion. Bei allen Programmpunkten waren ganz unterschiedliche Töne zu vernehmen.
Der Trommel-Workshop mit Max Bousso für die Schülerinnen der Maria-Ward-Schulen war problemlos zu finden. Einfach immer dem Lärm nachgehen. Und dort gab es strahlende Gesichter und leuchtende Augen. Die Mädchen und jungen Frauen hatten wahrlich ihren Spaß an dieser Art der Musik.
Viel schwieriger hingegen war nach dem Konzert von Max Bousso und seiner Band die Podiumsdiskussion. Schwieriger deshalb, weil eben Mann und Frau weltweit längst noch nicht gleichberechtigt sind. „Frau.Macht.Veränderung.“ Unter diesem Motto steht die diesjährige Misereor-Fastenaktion. Der Klimawandel sei in ihrem Land, in Madagaskar, angekommen, berichtet Schwester Modestine Rasolofoarivola.
Die 56-Jährige lebt im diesjährigen Beispielland der Misereor-Fastenaktion. Reisfelder und Flüsse versiegten, die Böden seien nicht mehr so fruchtbar und somit würden die Ernteerträge sinken. Sie und ihre Organisation Vahatra unterstützt Frauen mit Hilfe zur Selbsthilfe. „Wir bringen den Menschen Ideen – statt Geld oder Geschenke“, sagt die Ordensfrau in dem an diesem Abend präsentierten Misereor-Kurzfilm. Die Frauen sollen lernen mit Reis zu arbeiten und auch Vorräte anzulegen, um beispielsweise die nächste Dürre zu überstehen.
Von Ausbeutung, Menschenhandel, Zwang zur Prostitution berichtet Schwester Katharina Ganz, die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen. Ihr Orden hat unter anderem Kongregationen in Südafrika. Zu den bereits genannten Punkten seien in jüngster Zeit noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Klimawandels und des Ukraine-Krieges hinzugekommen. In Südafrika gebe es Familien, die lebten von der Rente der Oma. Und Frauen seien ohnehin benachteiligt.
Eine Erfahrung, über die auch der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pirmin Spiegel, zu berichten weiß. Die Mehrheit der Arbeiter auf dem Feld seien Frauen. Und wenn der Ehemann stirbt, dann erbe das Land nicht die Ehefrau, sondern die Familie des Mannes. Die Frau bleibe also besitzlos, obwohl sie ihr ganzes Leben lang auf dem Feld gearbeitet habe. Die jüngst von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze vorgestellte „feministische Außenpolitik“ gehöre bereits seit vielen Jahren zur DNA von Misereor.   …

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 11/2023