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Kardinal Woelki: Haben „belastende Gesamtsituation“ im Erzbistum

Köln (KNA) - Eine „belastende Gesamtsituation“ stellt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in seinem Erzbistum fest. Die anstehende pastorale Umstrukturierung führe zu Ängsten und Sorgen, schreibt Woelki in seinem am Wochenende verbreiteten Fastenhirtenbrief. Er wolle die Fragen der Gemeinden in den Prozess einspielen, so der Erzbischof - und bat um Nachsicht, wenn es in den vergangenen Monaten an ausreichender Unterstützung aus dem Erzbistum gefehlt habe.
„Ich denke, ich teile viele Ihrer Sorgen und großen Fragen an die Zukunft, auf die es keine leichten Antworten gibt“, schreibt Woelki. Die bislang 177 Seelsorgebereiche der Erzdiözese sollen künftig in 65 geografische Räume aufgeteilt werden. An dem Vorgehen gab es immer wieder Kritik aus den Gemeinden. Den Gemeindemitgliedern dankte Woelki zudem für ihren vielfältigen sozialen Einsatz für Menschen in Notsituationen. Zudem lobte er das Engagement von Klimaaktivisten, die einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Erde anmahnten.
Der Kardinal erinnerte zudem an die Krisen- und Kriegsgebiete auf der Welt. Der „Widerstandsgeist und die Überlebenskraft“ der Ukrainer seien für ihn tief eindrücklich: „Fast jeden Tag aufs Neue Bombenlöcher stopfen, Menschen evakuieren, Verwundete versorgen, Nahrung und Hoffnung teilen - und gemeinsam trauern um getötete geliebte Menschen.“
Woelki war im vergangenen Jahr zu Beginn der Fastenzeit aus einer Auszeit zurückgekehrt. Zuvor war er im Zuge der Missbrauchsaufarbeitung in eine Vertrauenskrise geraten, weshalb ihn Papst Franziskus in die Auszeit geschickt hatte. Der Papst verlangte zudem ein Rücktrittsgesuch vom Erzbischof, über das Franziskus bis heute nicht entschieden hat. Die Kritik am Kardinal reißt derweil nicht ab.