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Missio Aachen und München wollen Frauenprojekte verstärken

Aachen/München (KNA) - Die katholischen Hilfswerke missio Aachen und München wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, Frauen und Ordensfrauen im globalen Süden noch weiter in ihren Anliegen zu stärken. Das kündigten die beiden Präsidenten, Dirk Bingener (Aachen) und Wolfgang Huber (München), am Freitag in einer Online-Pressekonferenz an. Schon jetzt würden - bezogen auf alle Projekte - in der Mehrheit Frauen (52 Prozent) unterstützt. Bis 2030 sei aber geplant, die speziellen Frauenförderprogramme, die bisher ein Sechstel ausmachten, auf ein Drittel auszuweiten.
Bingener sagte, beide Hilfswerke arbeiteten seit Jahren in Afrika, Asien und Ozeanien mit den Ortskirchen stark zusammen und unterstützten dort die pastoralen Strukturen. Bei der Förderung von Frauen gebe es aber immer noch große Widerstände bedingt durch den Klerikalismus in der Kirche, patriarchale Strukturen in der jeweiligen Gesellschaft und oft auch aufgrund der instabilen politischen Lage. „Dennoch glauben wir, dass die Ausbildung von Frauen der entscheidende Hebel ist, um die Situation zu verändern.“ Frauen sollten auf allen Entscheidungsebenen und -prozessen künftig eine wichtige Rolle spielen und dies gleichberechtigt tun können.
Als Beispiele nannte Bingener Nigeria. Dort sei von missio die erste Ausbildungsstätte landesweit für Katechetinnen aufgebaut worden. Im Libanon wiederum gebe es eigens Programme für Stipendiatinnen. Seit 2017 seien rund 130 Frauen für Master- oder Doktorstudiengang gefördert worden. In Kenia lehre eine Ordensschwester Priesterseminaristen und Theologiestudenten Grundkenntnisse in Theologe und gehe auch besonders auf das Thema Missbrauchs-Prävention an Kindern und Erwachsenen ein.
Huber betonte, den Hilfswerken sei es wichtig, bereits vorhandene Projekte zusammenzuführen, um daraus kraftvoll in Gesellschaft und Kirche hineinzuwirken. Denn Frauen spielten eine wichtige, gestaltende Rolle. Er sei froh, etwa in Indien, Afrika und auch in Asien Ansprechpartnerinnen zu haben, die missio sagten, wie ihnen am besten geholfen werden könne. Denn Frauen sollten nicht nur arbeiten, sondern in Entscheidungsprozesse miteingebunden werden oder in entsprechende Funktionen kommen.
Die Hilfswerke wollten nicht irgendwelche Dinge aus Deutschland in die andere Länder und Gesellschaften exportieren, betonte Huber. Vielmehr gehe es darum, „mit den Partnerinnen vor Ort zusammenzuarbeiten und von ihnen zu erfahren, was wichtig ist für ihre Situation“. Dies sollen sie auch in den großen Prozess der Weltkirche einbringen können. Ausbildung und Bildung sei dabei sicher mit das Wichtigste.