· 

Kardinal: Zukunft der Kirche liegt in Afrika

Kinshasa (KNA) - Für den kongolesischen Kardinal Fridolin Ambongo Besungu liegt die Zukunft der katholischen Kirche in Afrika. Dies sei mit Blick auf die Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung „offensichtlich“, sagte er im Interview des Portals „La Croix Africa“ (Donnerstag). In Europa seien die Kirchen „leer“, nur Ältere besuchten Gottesdienste, so der Erzbischof von Kinshasa. „In Afrika gibt es überall junge Menschen.“ Dies habe auch Papst Franziskus bei seinem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo vor wenigen Wochen beeindruckt: „Er fragte sich, woher all diese jungen Leute kommen“, so Ambongo, der dem Kardinalsrat des Papstes angehört.
„Alles deutet darauf hin, dass die Zukunft der Kirche in Afrika liegt“, sagte der Kardinal, der auch Vorsitzender des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) ist. Junge Leute symbolisierten Dynamik. Kirche und Gesellschaften müssten sich aber besser um die Jugend kümmern. „Das Problem ist, dass wir ihnen keine Hoffnung geben auf eine bessere Zukunft. Deshalb verzweifelt unsere Jugend manchmal und glaubt, dass das Paradies woanders ist“, so Ambongo mit Blick auf die Migrationsströme in Afrika. „Das endet in den Dramen, die wir kennen.“
Den Besuch von Papst Franziskus in Kinshasa vom 31. Januar bis 3. Februar nannte der Kardinal eine große Freude für das kongolesische Volk. Besonders wichtig sei die Botschaft des Papstes gegen Ausbeutung und Gewalt gewesen.
„Der Kongo ist ein Land, das von der Gier all derer gemartert wird, die seinen Reichtum an sich reißen wollen“, sagte Ambongo über sein an Diamanten und kostbaren Erzen reiches Heimatland. Der Papst habe sich mit den starken Worten „Hände weg von der Demokratischen Republik Kongo! Hände weg von Afrika!“ an die „Räuber“ gewandt, erinnerte der Kardinal an ein Zitat aus der Eröffnungsrede von Franziskus vor Vertretern aus Politik und Gesellschaft in Kinshasa. „Und ich glaube, dass diese Botschaft nicht nur für den Kongo, sondern für ganz Afrika gilt“, so Ambongo.