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Umfrage: Wie viel Trauer ist „normal“?

 

 

Eichstätt (epd) - Wie Menschen Trauer bei anderen Personen wahrnehmen untersuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Klinische und Biologische Psychologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) in einer Studie. Sie wollen von Befragten wissen, was sie trauernden Mitmenschen raten und wann sie ihnen professionelle Unterstützung empfehlen würden, heißt es in einer Mitteilung der KU vom Mittwoch. Die Forschung soll einen Beitrag dazu leisten, die Unterstützung trauernder Menschen zu verbessern. Eine Teilnahme an der anonymen Befragung ist online möglich.
Das Team des Lehrstuhls erforsche bereits seit vielen Jahren das Thema Trauer, unter anderem die anhaltende Trauerstörung als eine psychische Erkrankung. Bundesweit werde in mehreren Behandlungszentren eine Form der Psychotherapie bei dieser anerkannten Erkrankung erprobt. Eine anhaltende Trauerstörung sei im Vergleich zum normalen Trauerprozess dann gegeben, wenn auch nach mehr als sechs Monaten der Tod des oder der Angehörigen den Alltag bestimme und das eigene Leben deutlich einschränke. Der Lehrstuhl entwickle im Rahmen des Projektes „TROST“ Empfehlungen zur Gestaltung von Trauerberatung.
„Auch ,gesunde‘  Trauer kann sehr belastend sein“, erklärt Christine Hanauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Klinische und Biologische Psychologie. Deswegen untersuche man an der KU, welche Unterstützung Trauernde im Alltag brauchten und wann die Belastung so stark werde, dass Hilfsangebote wie zum Beispiel Trauerbegleitung wichtig würden. Welche Meinung die Öffentlichkeit dazu habe, wie viel Trauer normal sei, dazu sei aber bislang zu wenig bekannt, so Hanauer.