
Bamberg (kem) – Im Lied „Wenn der Geist sich regt“ heißt es im Refrain „Füllt den jungen Wein nicht in die alten Schläuche“. Das Stück stammt aus dem Liederbuch „Cantate 2“, in dem vor allem Neues Geistliches Liedgut (NGL) abgedruckt ist. Man könnte meinen, dass die Verantwortlichen der „Werkstatt NGL“ des Erzbistum Bamberg genau diesen Song im Hinterkopf hatten, als es um die Umbenennung der Abteilung ging. „Wir mussten unseren Namen dringend erneuern“, erklärt Diözesanreferent Tobias Lübbers. „Der Begriff ,Neues Geistliches Liedgut‘ hatte schon immer etwas Altbackenes.“ Für den Leiter und leidenschaftlichen Musiker lässt sich dies anhand einer Begegnung am besten erklären. „Wir sprachen mit Jugendlichen, die selbst Musik machten. Als die Sprache auf ,NGL‘ kam, stempelten die das Ganze sofort als ,Musik unserer Eltern‘ ab“, so Lübbers.
Und auch wenn natürlich alle Generationen angesprochen werden sollen, so geht es den Verantwortlichen doch vor allem darum, mit neuen Rhythmen und Melodien auch wieder die Jugend anzusprechen und offen für die Kirche zu machen. Daher entschied man sich dazu, die „Werkstatt NGL“ umzubenennen in „Werkstatt Christliche Popularmusik“ oder eben kurz „Werkstatt ChristPop“. Dieser Schritt sei alternativlos gewesen, da unter den neuen Begriff auch alle Musikrichtungen fallen, die gespielt werden können: vom Gospel über Spirituals bis hin zu reiner Popmusik, wie sie auch im Radio laufen würde. „Interessanterweise laufen dort schon viele Lieder, die man vom Inhalt her ohne Probleme auch für Gottesdienste adaptieren könnte“, weiß Tobias Lübbers. So sei das Lied „Wie schön Du bist“ von Sarah Connor eigentlich nichts weiter als das etwas abgewandelte „Gleichnis vom barmherzigen Vater“. Auch Lieder über die Liebe als solche würden wunderbar in die Kirche passen. „Welche Religion, wenn nicht das Christentum, könnte solche Stücke in den Gottesdienst einbauen“, so Lübbers.
Festival Ende Oktober
Auch wenn der Name neu ist, bleibt es doch dabei, dass sich die Verantwortlichen selbst als Werkstatt sehen. „Wir arbeiten am Rohling, erfinden uns immer wieder neu, daher passt das mit der Werkstatt ganz gut“, erklärt Lübbers. Wer sich davon selbst ein Bild machen will, kann dies am Wochenende vom 31. Oktober bis 2. November auf Burg Feuerstein tun. Dort findet das inzwischen 36. Festival Religiöser Lieder statt. In insgesamt sechs Workshops können Interessierte jeden Alters, ob alleine oder mit der ganzen Familie, selbst an „ChristPop“-Stücken mitarbeiten. Egal, ob im Chor oder mit einem Instrument werden Songs erarbeitet, die dann in einem großen Konzert präsentiert werden. „Da am Samstag Allerheiligen, ein stiller Feiertag, ist, werden wir das Abschlusskonzert erst am Sonntag aufführen zu dem neben den Teilnehmenden aus den Workshops natürlich auch alle anderen kommen dürfen“, lädt Tobias Lübbers ein.
Nicht nur dank der Workshop-Teilnehmenden verspricht dieses Konzert besonders zu werden. Es kommt auch die Band „GOSPIRO“, die mit insgesamt 30 Musikerinnen und Musikern einige Stücke zum besten geben wird. Benjamin Kemmer
Interessierte können sich noch bis zum Freitag, 17. Oktober, für das Festival unter www.christpop.de oder www.burg-feuerstein.de anmelden.