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Bischberg muss sich entscheiden

Unterhalb der Kirche St. Markus ist der Pfarrsaal der Gemeinde gelegen. Im Hintergrund sieht man das Haus, das sowohl die Bücherei als auch einen Raum für den Seniorenclub beherbergt. Foto: Benjamin Kemmer
Unterhalb der Kirche St. Markus ist der Pfarrsaal der Gemeinde gelegen. Im Hintergrund sieht man das Haus, das sowohl die Bücherei als auch einen Raum für den Seniorenclub beherbergt. Foto: Benjamin Kemmer

Bischberg (kem) – Das Stichwort „Gebäudekonzept“ schwebt momentan wie ein Damokles-Schwert über vielen Seelsorgebereichen. Mit der Ankündigung, dass beispielsweise nur noch wenige Pfarrheime eine Bezuschussung für Sanierungen aus dem Topf des Erzbistums bekommen werden, schrillten in so manchem Verwaltungssitz von Hof bis Ansbach die Alarmglocken. Allein die Kategorisierung von kirchlichen Gebäuden – seien es Pfarrheime, Pfarrhäuser oder selbst Kirchen – zog in manchen Kirchenverwaltungen Krisensitzungen nach sich.

 

Auch im Seelsorgebereich Main-Aurach wurde man im Juni informiert, wie die kirchlich genutzten Gebäude eingestuft wurden. „Wir hatten schon damit gerechnet, also war es kein allzu großer Schock für uns“, erinnert sich Verwaltungsleiterin Michaela Kaiser an den Termin, an dem auch Generalvikar Georg Kestel teilnahm. Zu gut war die Vorbereitung in den einzelnen Gemeinden zuvor gewesen. 

 

„Wir haben in verschiedenen Gemeinden bereits Kooperationen abgeschlossen oder Gebäude verkauft, sodass es kaum Probleme geben wird“, erklärt Kaiser am Beispiel Viereth. In Viereth wurden Kindergarten und auch der Pfarrsaal der Gemeinde überschrieben – Letzterer mit einem Nutzungsrecht von einem Drittel. „So tragen wir hier keine Baulast mehr.“ Ähnlich ist es in Trunstadt. Dort wurde erst vor wenigen Jahren ein neues Gemeindehaus gebaut. Die Kirchengemeinde sponserte hierfür das Grundstück und sicherte sich ebenfalls die 33 Prozent Nutzungsrecht. 

 

Qual der Wahl in Bischberg

 

Da aufgrund der Kategorisierung Stegaurach als Verwaltungssitz ebenfalls samt Pfarrheim nicht zur Diskussion steht, muss nun einzig in Bischberg eine Entscheidung gefällt werden. Hier unterhält die Kirchenstiftung auf dem Areal rund um das Gotteshaus mehrere Gebäude. Eines ist bereits an den Sozialdienst katholischer Frauen vermietet, ein weiteres bewohnt Pfarrer Bergmann. „Also geht es hier um die Entscheidung zwischen dem Pfarrsaal im Keller der Kirche oder der Bücherei gegenüber“, so Kaiser. 

 

Gemeinsam mit den betroffenen Gruppierungen – vom Büchereiteam über die Jugend bis zum Seniorenkreis – veranstaltete man zuletzt einen von Gemeindereferentin Judith Drechsel organisierten Workshop, in dem das Konzept vorgestellt wurde und im Nachgang alle die Vor- und Nachteile der beiden Räumlichkeiten diskutierten. „Wir hatten verschiedene Stationen, an denen man Positives und Negatives aufschreiben konnte, sowie eine Station mit dem Thema ,Wünsch Dir was‘“, erklärt die Verwaltungsleiterin, die gemeinsam mit Drechsel durch den Abend führte. 

 

Beide waren begeistert, wie offen und vor allem konstruktiv die Punkte angesprochen und diskutiert wurden. „Man hat gemerkt, dass sich alle einig waren, das bestmögliche aus der Situation zu erreichen“, so Kaiser. Gleichzeitig wurde an dem Abend immer wieder betont, dass es nicht darum gehe, eine der beiden Räume zu schließen.

 

„Hier geht es einzig darum, welche Räumlichkeiten bei künftigen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten noch vom Erzbistum bezuschusst werden können. Und hier müssen wir uns nunmal für eine entscheiden.“ Nicht ohne Stolz blickt Kaiser daher auch auf die anderen kirchlichen Gebäude im Seelsorgebereich. „Wir haben zum Glück vieles vor einigen Jahren erst frisch renoviert.“ So wurde beispielsweise in Waizendorf oder Mühlendorf erst neue Fenster eingesetzt und alles frisch gestrichen. „Das ist auch unserem ehemaligen Pfarrer Walter Ries zu verdanken, der immer wieder kleinere Arbeiten in die Wege geleitet hat“, so Kaiser, die daran glaubt, dass die kleineren Gemeinden nun gut mit ihren Räumen zurechtkommen werden. 

 

Und was passiert in Bischberg? Die Wünsche der Teilnehmenden waren eindeutig: Barrierefreiheit, Kooperation mit der Kommune sowie helle und freundliche Räume wurden gewünscht. „Aber die Entscheidung trifft allein die Kirchenverwaltung in Bischberg – und zwar bald“, so Kaiser. Denn im Dezember muss dem Domberg gemeldet werden, wie man sich im Seelsorgebereich entschieden hat.