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Evakuierter Kibbuz wehrt sich gegen Zwang zur Rückkehr

Jerusalem (KNA) – Die Bewohner aus dem Kibbuz Nahal Oz klagen gegen eine Anordnung der israelischen Regierung, trotz anhaltendem Krieg in ihre Siedlung an der Grenze zum Gazastreifen zurückzukehren. "Solange der Krieg andauert, ist ein normales Leben 800 Meter von Gaza entfernt nicht möglich", heißt es laut Bericht der Zeitung "Haaretz" (Montag) in einer Petition des Kibbuz an das höchste israelische Gericht.

 

Darin wird gefordert, den Familien die Wahl zu lassen, wann für sie die angemessenen Bedingungen erfüllt sind, nach Nahal Oz zurückzukehren. Ziel müsse sein, möglichst viele Bewohner zurückzubringen, aber "aus einer Position der Stärke und des Glaubens an die Zukunft des Kibbuz und nicht mit Gewalt".

 

Keine Mietbeihilfen mehr

 

Die Bewohner waren nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 evakuiert worden und hatten seitdem in Ersatzwohnungen gelebt. Die israelische Regierung hatte im Juni geurteilt, dass es für die Ortschaften entlang der Gazagrenze keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Rückkehr mehr gebe. Als Konsequenz beschloss die Regierung, ab August außer in eng definierten Ausnahmefällen keine Mietbeihilfen für Ersatzwohnungen mehr zu zahlen.

 

Unmittelbar nach dem Angriff der Hamas waren rund 45 israelische Gemeinden im Umkreis von sieben Kilometern um die Grenze zu Gaza sowie weitere Gemeinden an der Demarkationslinie zum Libanon evakuiert worden. Nach Angaben des Instituts für Nationale Sicherheitsstudien sind landesweit weiterhin 143.000 Israelis binnenvertrieben.